Biodiversität im Hausgarten fördern und Steinwüsten vermeiden
(Berlin) - Kaum ein Tag vergeht ohne Nachrichten über die abnehmende Zahl von Tieren und Pflanzen auf unserem Globus. Die Natur ist vielfach durch den Menschen bedroht. Umso mehr ist es wichtig, dass jeder versucht, einen Beitrag für den Erhalt der Artenvielfalt zu leisten. Hauseigentümer können in ihre Hausgärten viel für Pflanzen- und Tierwelt tun. Die Erfahrung zeigt, dass die Natur erstaunlich widerstandsfähig ist. Wenn für die richtigen Bedingungen gesorgt ist, profitieren Pflanzen und Tiere vom Hausgarten. Viele Gärten sind schön grün. Doch ökologisch betrachtet sind sie oft artenarm und bieten Insekten und Vögeln kaum Nahrung oder Schutz. Die beliebten Kirschlorbeer- oder Thuja-Hecken bieten zwar dem Menschen Sichtschutz - aber für die Natur sind sie fast so interessant wie eine Plastikpalme.
Wer die Artenvielfalt fördern möchte, sollte einheimische Pflanzen wählen werden, die Wildbienen, Schmetterlinge und Insekten anlocken und sie durch ihre Blüten mit Nektar versorgen. Die Pflanzenwahl für einen naturnahen Garten ist entscheidend. Je nach Nahrungsangebot lockt man damit verschiedene Tierarten an, welche wiederum dadurch weitere Tierarten anlocken. Jeder Garten und jeder begrünte Hof kann einen Beitrag dazu leisten, bedrohte Insekten zu unterstützen. Naturnahe Gärten bieten auch dem Menschen mehr Abwechslung und vermitteln ihm das Gefühl, etwas für den Schutz der Natur zu leisten. Dazu kann er verschiedenen Maßnahmen ergreifen, etwa insektenfreundliche Hecken anpflanzen. Heimische Gewächse wie der Rote Hartriegel, der Gewöhnliche Liguster, der Gewöhnliche Schneeball, der Feld-Ahorn oder die Hainbuche schützen ebenso vor neugierigen Blicken und sorgen als Hecke für den dringend benötigten Lebensraum der Insekten.
Im Hausgarten sollten Monokulturen wie der grüne Rasen sollten vermieden werden. Sie sind anfälliger für Krankheits- und Schädlingsbefall. Eine betretbare Blumenwiese mit vielen unterschiedlichen Arten ist ungleich wertvoller für die Natur. Wildkräuter sind in vielen Fällen wichtig für das Überleben von Insekten. Eine "wilde Ecke" im Garten trägt dazu bei, dass Schmetterlinge und Käfer überleben können. Auch auf überflüssige Beleuchtung des Gartens sollte den Insekten zuliebe verzichtet werden. Außenbeleuchtung sollte möglichst nach unten gerichtet sein und mit LED in warmweißen Farben betrieben werden.
Wer heute spazieren geht, hört meist Motorengeräusche aus Höfen und Gärten - vor allem im Herbst dröhnen die Laubsauger und Laubbläser und ermorden dabei meist Tausende Insekten, die unter dem Laub schon Schutz gesucht haben. Laubhaufen liegenzulassen oder es als Frostschutz auf Beeten bis zum Frühjahr zu lagern ist die richtige Entscheidung, wenn man Insekten Unterschlupf bieten will. Wer einen naturnahen Garten anlegen oder seinen vorhandenen Garten umgestalten möchte, kann sich in vielen Büchern und Online-Ratgebern viele nützliche Tipps holen. Fehlt der grüne Daumen, wenn der Garten umfassend neugestaltet werden soll, dann sollte man sich für die Planung Rat und Tat von Landschaftsarchitekten oder Landschaftsgärtnern einholen. Absolutes No-Go sind aus Sicht der Naturschützer Flächen, die mit Kies oder Schotter gestaltet zu Steinwüsten werden. In immer mehr Städten und Gemeinden sind sie verboten - aus gutem Grund. Sie sind weitgehend ökologisch wertlos und beeinflussen das örtliche Mikroklima negativ. Denn die Steinflächen heizen sich unter Sonneneinstrahlung stark auf und speichern die Wärme bis in die Abendstunden. Das Fehlen von Pflanzen sorgt für sinkende Luftfeuchtigkeit, die kühlende Wirkung entfällt. Gehäuft auftretende Schottergärten in bebauten Gebieten tragen vermutlich zu verstärkter Sommerhitze und Trockenheit bei.
Die Außenanlagen sind beim Kauf eines neu zu bauenden Hauses meist nicht Bestandteil des Bauvertrags. Wichtig ist es, von Experten prüfen zu lassen, ob das Höhenniveau zwischen Innen und Außen stimmt und ob und wie die Sockel von Terrassentüren abgedichtet werden. Wenn hier nicht sorgfältig gearbeitet wird, sind Schäden fast unvermeidbar.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband privater Bauherren e.V. (VPB)
Paul Lichtenthäler, Presse
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