Biodiesel wird praktisch nicht billiger / ADAC: 16 Cent Preisvorteil unrealistisch
(München) - Der ADAC hält es für absolut unrealistisch, dass mit Rapsöl versetzter Dieselkraftstoff demnächst um bis zu 16 Cent billiger werden kann. Denn: Die Beimischung von steuerbefreitem Biodiesel zum herkömmlichen Diesel darf - um die Motoren nicht zu gefährden - maximal fünf Prozent betragen. Bei einem Durchschnittspreis für Diesel von 86 Cent und für Biodiesel von 76 Cent führt eine fünfprozentige Beimischung zu einem Preisvorteil von lediglich 0,5 Cent.
Der ADAC steht der Förderung von Biokraftstoffen grundsätzlich kritisch gegenüber. So ist beispielsweise der ökologische Vorteil von Biokraftstoffen unter Fachleuten umstritten, da der Intensivanbau mit Raps wegen des Einsatzes von Dünger und Pestiziden zu erheblichen Umweltbelastungen führt. Praxistests haben außerdem gezeigt, dass die Verwendung von reinem Biodiesel erheblich höhere Stickoxid-Emissionen nach sich zieht.
Vor allem aber gibt es keine Garantie, dass Biodiesel nicht zu Betriebsstörungen oder Langzeitschäden führt. Bei einer nur fünfprozentigen Beimischung sind zwar prinzipiell keine Schäden zu erwarten. Nichtsdestoweniger haben sich bis heute noch nicht alle Automobilhersteller mit dem Thema Biodiesel beschäftigt. Deswegen fordert der ADAC alle Hersteller auf, die Tauglichkeit ihrer Dieselmodelle auf eine mögliche Beimischung zu überprüfen und so schnell wie möglich eine grundsätzliche Freigabe zu erteilen.
Quelle und Kontaktadresse:
Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC)
Am Westpark 8, 81373 München
Telefon: 089/76760, Telefax: 089/76762500
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- ADAC Mittelrhein & TÜV Rheinland stellen sechs Forderungen für die Transport- & Logistik-Branche / 120 Vertreter aus Politik & Wirtschaft diskutierten am 14. Juli die Herausforderungen der Branche
- Christian Reinicke zum ADAC Präsidenten gewählt
- Die Zukunft der Freizeitwasserstraßen sichern / Verbände überreichen Anforderungspapier an Bundesverkehrsministerium