Bildungswirtschaft fordert schnellen Ausbau von Kindertageseinrichtungen
(Darmstadt) - Der Deutsche Didacta Verband e.V., Darmstadt, unterstützt die Schlussfolgerungen aus dem aktuellen Gutachten "Perspektiven zur Weiterentwicklung des Systems der Tageseinrichtungen für Kinder in Deutschland", das im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend von Prof. Dr. Wassilios E. Fthenakis erstellt wurde. Gleichzeitig begrüßt die Interessenvertretung der Bildungswirtschaft die Entscheidung der Bundesregierung, künftig pro Jahr bis zu 1,5 Milliarden Euro für den Ausbau und die Verbesserung von Tageseinrichtungen zur Verfügung zu stellen.
Ulrike Henschke-Mayer, Vorsitzende der Fachgruppe "Kindergarten und Vorschule" im Didacta Verband: "Die Erziehung und Bildung von Kindern im Vorschulalter wird von Politik und Gesellschaft nach wie vor vernachlässigt. Die Pädagogik der frühen Kindheit nimmt in unserer Gesellschaft leider nur eine untergeordnete Rolle ein. Das Gutachten von Prof. Fthenakis zeigt einmal mehr, welche Nachteile daraus resultieren: das System der Kindertageseinrichtungen in Deutschland entspricht heute weder den Ansprüchen der frühkindlichen Förderung noch den Anforderungen an die sich rasch verändernde Gesellschaft. Die Entwicklungschancen der Kinder bleiben in hohem Maße ungenutzt. Deshalb müssen Bund und Länder die Elementarpädagogik endlich den anderen Bildungsbereichen gleichstellen. Die Tageseinrichtungen für Kinder müssen so schnell wie möglich ausgebaut, Qualitätsstandards festgelegt und eingehalten werden".
Die Bildungswirtschaft begrüßt daher die Bereitschaft der Bundesregierung, pro Jahr 1,5 Milliarden Euro in das System der Tageseinrichtungen zu investieren. "Der Betrag darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Elementarbereich in Deutschland im internationalen Vergleich unterfinanziert ist. Das Geld muss also sehr effektiv angelegt werden", erklärt Ulrike Henschke-Mayer.
Die Fachgruppe "Kindergarten und Vorschule" des Deutschen Didacta Verbandes hat bereits Anfang diesen Jahres eigene Handlungsempfehlungen vorgelegt, wie die Qualität von Kindertageseinrichtungen verbessert werden kann. Diese Positionen finden sich auch in vielen Punkten in dem aktuellen Gutachten wieder. So ist es aus Sicht der Bildungswirtschaft notwendig, in die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher zu investieren. Ihre Qualifikation muss auf Fachhochschulniveau angehoben werden. Die Rahmenbedingungen in den Einrichtungen müssen so verbessert werden, dass Erzieherinnen regelmäßig an Fort -und Weiterbildungen teilnehmen können. Zudem setzt sich der Didacta Verband u.a. dafür ein, ein verbindliches, bundesweites Kern-Curriculum im Elementarbereich einzuführen. Ulrike Henschke-Mayer: "Der Kindergarten muss als Bildungseinrichtung verstanden werden: Im Elternhaus und in Kindertagesstätten wird das Fundament für lebenslanges Lernen gelegt."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Didacta Verband e.V. (ddv)
Rheinstr. 94, 64295 Darmstadt
Telefon: 06151/319141, Telefax: 06151/319144