Bildungsstreik aufgreifen - nationalen Bildungsdialog starten
(Berlin) - Der DGB warnt Bund und Länder davor, die Forderungen der Schüler und Studenten zu ignorieren oder abzuwerten. "Der Bildungsstreik nimmt zentrale Probleme auf: Das deutsche Bildungswesen ist Weltspitze in sozialer Auslese. Bund und Länder dürfen nach diesen Streiks nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Sie müssen alle bildungspolitischen Akteure der Zivilgesellschaft zu einem nationalen Bildungsdialog einladen. "Die Kernfrage lautet: Wie bekommen wir ein sozial gerechtes und leistungsfähiges Bildungswesen", erklärte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock.
Sehrbrock verwies darauf, dass sich Bund und Länder beim Bildungsgipfel auf konkrete Ziele geeinigt haben: Es soll weniger Jugendliche ohne Schul- und Berufsabschluss geben, deutlich mehr Menschen studieren und die frühkindliche Bildung ausgebaut werden. Dafür wollen Bund und Länder mehr ins Bildungswesen investieren. "Die Umsetzung der Dresdner Beschlüsse darf nicht weiter im Hinterzimmer der Kultusminister verhandelt werden. Wir brauchen eine große gesellschaftliche Debatte über eine nationale Bildungsstrategie", sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende.
Sehrbrock befürchtet, dass durch die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise notwendige Bildungsinvestitionen ins Hintertreffen geraten. "Während für Bad Banks schnell Milliarden bereitgestellt werden, steht der Hochschulpakt unter Finanzierungsvorbehalt. Das ist das falsche Signal. Wir brauchen mehr Geld für Sozialarbeiter an Ganztagsschulen, für gute Erzieherinnen und Erzieher und für eine Verbesserung der Lehre an den Hochschulen", erklärte Sehrbrock.
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