Bildungsstandards noch keine Abkehr von Selektion
(Berlin) - Die von der KMK beschlossenen Bildungsstandards zeugen leider nicht von einem grundsätzlichen Umdenken, stellt der Vorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) Ludwig Eckinger fest. Die jetzigen Standards für den Mittleren Schulabschluss haben den Geruch von Messlatten, die die Schüler überspringen sollen, damit der Zugang zu den höheren Weihen genehmigt werden kann. Es muss aber darum gehen, endlich die Defizitorientierung des deutschen Schulsystems zu überwinden. Es genüge nicht zu behaupten, die Standards seien schulartunabhängig, wenn gleichzeitig unter der Hand Standards herunter gerechnet würden - für die Hauptschule. Die selektive Idee des deutschen Schulwesens müsse zurückgenommen und dürfe nicht untermauert werden, so Eckinger.
Der VBE bleibt bei seiner Position: Bildungsstandards müssen als diagnostische Steuerinstrumente entwickelt werden, um die Qualität der schulischen Arbeit, insbesondere des Unterrichts zu verbessern, unterstreicht Vorsitzender Ludwig Eckinger. Unter diesem Gesichtspunkt sind die Lehrerinnen und Lehrer die Träger eines solchen Reformprozesses. Die KMK ignoriert dies bislang und feiert sich mit papiernen Beschlüssen.
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