Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Bildungsstand: In Deutschland herrscht Akademiker-Mangel

(Köln) - Für den weiteren Weg in die wissensorientierte Dienstleistungsgesellschaft sind die Deutschen relativ schlecht gerüstet - denn dazu braucht es mehr Akademiker, wie andere Länder zeigen: Im Jahr 1998 verfügten in der Bundesrepublik nur 14 Prozent der 25- bis 64-Jährigen über einen Hochschulabschluss – in den USA waren es dagegen 27 Prozent. Zugleich arbeiteten dort bereits 74 Prozent aller Beschäftigten im Servicesektor – mehr als in allen anderen Industriestaaten. Hierzulande lag der Anteil der Dienstleistungsmitarbeiter mit knapp 63 Prozent gerade mal im OECD-Mittel. Besser stehen die Deutschen in Sachen Bildung allerdings da, wenn die übrigen Schul- und Berufsabschlüsse berücksichtigt werden – immerhin hatten 1998 gut acht von zehn Bürgern im erwerbsfähigen Alter die Hoch- oder Fachhochschulreife oder eine abgeschlossene Berufsausbildung in der Tasche. Über alle Industrieländer hinweg waren es nur sechs von zehn.

Um dem Akademiker-Mangel abzuhelfen, muss Deutschland nicht zuletzt mehr in die Bildung investieren. Mit 5,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts lagen die staatlichen Aufwendungen für das Bildungswesen 1998 lediglich im internationalen Schnitt – die USA gaben hingegen 6,4 Prozent, Dänemark sogar 7,2 Prozent des BIP für die Bildung aus. Für die Finanzierung des Hochschulsystems machte die Bundesrepublik nur 1 Prozent des BIP locker – der Größe des Dienstleistungssektors angemessen gewesen wäre ein Anteil von 1,28 Prozent. Dazu hätten Bund und Länder allerdings 5,4 Milliarden Euro zusätzlich in die Hochschulen investieren müssen.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln Telefon: 0221/49811 Telefax: 0221/4981592

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