Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Bildungspolitik darf nicht mehr hinter die Standards des "Forum Bildung" zurückfallen

(Berlin) - Zum Abschluss der Arbeit des seit 1999 tätigen "Forum Bildung" erklären die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft:

Die deutsche Wirtschaft begrüßt ausdrücklich, dass im "Forum Bildung" über den Dualismus von Bund und Ländern und die föderativen Unterschiede zwischen den Ländern hinweg eine Gesamtschau der bildungspolitischen Lage und der weiteren Entwicklung in Deutschland erarbeitet wurde.

Der damit erreichte Standard ist eine wichtige Voraussetzung, um die bildungspolitischen Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Dieser Standard darf nicht mehr aufgegeben werden! Die Wirtschaft fordert daher nachdrücklich, dass in Zukunft ein systematischer und regelmäßiger Bildungsbericht durch eine neutrale Stelle erstattet wird. Mit einem solchen Evaluierungsverfahren ließe sich überprüfen, welche Fortschritte die Umsetzung der Empfehlungen des Forums gemacht hat.

Die deutsche Wirtschaft schließt sich den Empfehlungen des "Forum Bildung" weitgehend an: Dies gilt insbesondere für die frühe und individuelle Förderung, für die Qualitätssicherung der Bildungsangebote und für den Grundsatz des lebensbegleitenden Lernens.

Aus Sicht der Wirtschaft kommen die folgenden Bereiche in den Empfehlungen zu kurz:

- Deutschland bleibt hinter dem OECD-Mittelwert an Bildungsausgaben zurück. Eine spürbare Verstärkung der finanziellen Aufwendungen für Bildung ist erforderlich. Die Finanzminister der Länder sind aufgefordert, nicht weiter am Bildungsetat zu sparen.

- Der Leistungsgedanke muss konsequent gestärkt werden. Die Bedeutung der damit einhergehenden Selbstverantwortung des Einzelnen für seine Bildungsbiografie muss deutlicher werden.

- Die frühzeitige Entdeckung und Förderung von Hochbegabten muss weiter entwickelt werden.

- Die Gründung selbständiger Existenzen ist als Bildungs- und Entwicklungsziel stärker zu betonen und umzusetzen.

- Um den steigenden Bedarf an Fachkräften in den Naturwissenschaften, in Mathematik, in den Ingenieurwissenschaften und in den gewerblich-technischen Berufen zu begegnen, müssen die entsprechenden Fächer und Disziplinen in Schulen und Hochschulen stärker gefördert werden.

Die deutsche Wirtschaft hat sich im "Forum Bildung" engagiert. Hochrangige Wirtschaftsvertreter waren als ständige Mitglieder von Beginn an mit dabei, das Arbeitsprogramm des Forums zu entwickeln und Zielsetzungen zu definieren.

Zahlreiche Experten der Wirtschaft haben in Arbeits- und Expertengruppen mit geholfen, die nun veröffentlichten Empfehlungen des Forums zu dem zu machen, was sie sind: Die Empfehlungen des "Forum Bildung" sind Standards und Maßstäbe, an denen sich die bildungspolitische Zukunft Deutschlands messen lassen wird. Sie dürfen nicht abstrakte Forderungen bleiben, sondern sind zu realisieren. Denn Analysen gibt es genug, - das als richtig Erkannte muss nun umgesetzt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/203080 Telefax: 030/203081000

NEWS TEILEN: