Bildungsoffensive jetzt! / Unternehmerverband betont, wie wichtig Weiterbildung gerade in konjunkturell schlechteren Zeiten ist
(Duisburg) - Nicht obwohl, sondern weil es konjunkturell abwärts geht, muss das Thema Bildung offensiv angegangen werden - das sagt Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes. "Unsere aktuelle Konjunkturumfrage für Duisburg, Oberhausen, Mülheim und die Region Ruhr-Niederrhein hat ergeben, dass die Unternehmen nach starker Zurückhaltung im vergangenen halben Jahr - hier haben nur sechs Prozent der befragten Betriebe Personal neu eingestellt - wieder aktiver werden: 24 Prozent planen in den kommenden sechs Monaten Neueinstellungen." Das zeige, dass Fachkräfte auch in konjunkturell sehr schwierigen Zeiten gebraucht werden. Genau das spiegele sich auch beim Engagement der Betriebe wider, die vorhandenen Fachkräfte zu sichern und durch Weiterbildung, z. B. für den digitalen Wandel, fit zu machen.
"Hierzulande sind die Betriebe die mit Abstand größten Weiterbildungsanbieter", sagt Schmitz. Sie investieren Jahr für Jahr über 33 Milliarden Euro in die Weiterbildung ihrer Beschäftigten - das ist fast das Doppelte des Haushaltes des Bundesbildungsministeriums. 85 Prozent aller Unternehmen sind in der Weiterbildung aktiv - was in ihrem ureigenen Interesse liegt, wie ein Vergleich zum Krisenjahr 2009 zeigt. Schmitz: "Damals fuhren viele Unternehmen, etwa in der Metall- und Elektroindustrie, Kurzarbeit. Oberstes Ziel war es, möglichst alle Mitarbeiter zu halten - und so für den Aufschwung, der ja tatsächlich und nachhaltig eintrat, das Know-how und die Kapazitäten zu bewahren." Auch wenn keiner eine neue Krise herbeireden wolle: Während vor einem Jahr noch niemand über Kurzarbeit nachdachte, plant diese laut der Konjunkturumfrage in der Metall- und Elektroindustrie jetzt fast jeder vierte Betrieb.
Aus diesem Grund begrüßt der Unternehmerverband einen Vorstoß von Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer, der sich für eine "massive Bildungsoffensive" in Deutschland ausgesprochen hat. Angesichts des digitalen Wandels seien aus seiner Sicht Aus- und Weiterbildung die Schlüsselfragen. Deshalb bekräftigt Schmitz die Forderung, dass die Bundesländer in Bildungsfragen besser zusammenarbeiten müssen und Deutschland bei der Bildung wieder den Ehrgeiz entwickeln muss, weltweit ganz vorne zu sein. "Mit gehobenem Durchschnitt dürfen wir uns einfach nicht zufrieden geben", sagte Schmitz. Als negatives Beispiel nannte der Hauptgeschäftsführer die Betreuungsquote an NRWs Hochschulen: 90 Studenten pro Hochschullehrer - in keinem Bundesland ist die Betreuungsquote schlechter. "Dies ist seit Jahren so. Hier muss endlich etwas passieren."
Rund um die Weiterbildung on the job und für Fach- und Führungskräfte ist das Tochterunternehmen des Unternehmerverbandes, die HAUS DER UNTERNEHMER GmbH, ein Spezialist. Sie bietet berufsbegleitende, kompakte und praxisnahe Weiterbildung an; in den kommenden Wochen sind das etwa Seminare zu den Themen wie Neu in der Führung, Mitarbeiter in schwierigen Zeiten führen und binden oder Recruiting 4.0. Der Online-Seminar-Kalender ist abrufbar unter: https://www.haus-der-unternehmer.de/weiterbilden/
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