Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) - Landesverband Bayern

Bildungsgewerkschaft GEW Bayern präsentierte heute die Unterschriftensammlung: "Lehrkräfte sind keine Abschiebehelfer*innen!"

(München) - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft präsentierte heute in Nürnberg das Ergebnis der Unterschriftensammlung "Lehrkräfte sind keine Abschiebehelfer*innen!"

Als Folge des Abschiebeversuchs gegen einen jungen Afghanen Ende Mai 2017 initierte die Bildungsgewerkschaft diesen Aufruf, dem 1.500 bayerische Lehrkräfte folgten.

Die Erstunterzeichner*innen erklärten in dem Aufruf an die Staatsregierung ausdrücklich: "Wir Lehrerinnen und Lehrer wollen uns nicht als Abschiebehelfer*innen instrumentalisieren lassen! Wir fordern: (Aus-) Bildung statt Abschiebung!" Die Erstunterzeichner*innen sind alle selbst Lehrkräfte und Mitglieder im Landesvorstand der GEW. Der Aufruf wurde von zahlreichen Organisationen, Parteien und Einzelpersonen unterstützt.

Dazu Anton Salzbrunn, Landesvorsitzender der GEW Bayern heute in Nürnberg: "Dass sich etwa 1.500 Lehrkräfte deutlich gegen die Abschiebepraxis des Freistaats ausgesprochen haben, bewerten wir als Erfolg. Wir geben dieses Signal an die bayerische Staatsregierung weiter und fordern - eindringlich - auf Abschiebungen aus Bildungseinrichtungen und in Kriegsgebiete gänzlich zu verzichten."

Ruth Brenner, Lehrkraft und mittelfränkische GEW Vorsitzende erläuterte die Intention der Unterschriftensammlung: "Lehrerinnen und Lehrer bilden in der tagtäglichen schulischen Arbeit Vertrauen, leisten Integrationsarbeit und geben den jungen Geflüchteten Halt in einer fremden Umgebung. All dies dürfe nicht durch drohende Abschiebungen konterkariert werden!"

Bei dem Pressegespräch in Nürnberg ging der Rechtsanwalt Hubert Heinhold überdies noch auf den Leitfaden zur Abschiebungen aus Bildungseinrichtungen und die aktuelle Praxis der Beschulung von Geflüchteten in den sog. Anker-Zentren ein: "Die aktuelle Praxis des Freistaats ist ein Unding, das endlich beendet werden muss. Geflüchteten in diesen Lagern muss der reguläre Schulbesuch ermöglicht werden."

Mit der Aktion will die GEW auf die grundlegenden Menschenrechte wie das Recht auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit aufmerksam machen. Diese werden - gerade auch durch Abschiebungen in Kriegsgebiete - massiv verletzt!

Den Text der Erklärung finden Sie hier:
https://www.gew-bayern.de/aktuelles/detailseite/neuigkeiten/unterschriftenaktion-lehrerinnen-sind-keine-abschiebehelferinnen/

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Landesverband Bayern Pressestelle Schwanthalerstr. 64, 80336 München Telefon: (089) 5440810, Fax: (089) 5389487

NEWS TEILEN: