Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Bildungsdebatte: Den Debatten müssen Taten folgen

(Berlin) - Die Bildungsverantwortlichen in Bund, Ländern und der Wirtschaft müssen den zahlreichen Debatten der letzten Monate Taten folgen lassen, fordert der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ludwig Georg Braun, anlässlich der Regierungserklärung von Bundeskanzler Schröder zur Bildungspolitik am 13. Juni. "Nach den bildungspolitischen Debatten braucht unser Land Taten. Bildung muss Wissensvermittlung, Werteerziehung und Handlungsorientierung umfassen. Sie muss Lern- und Leistungsbereitschaft - eine Kultur der Anstrengung - erzeugen, Selbstverantwortung entwickeln und Begabungsreserven ausschöpfen", sagte Braun.

Braun weiter: "Unser Schulwesen muss grundlegend überholt werden." Fremdsprachen müssten schon in der Grundschule gelehrt werden. Die Hauptschule solle als Bildungsangebot verstanden werden, das bei den Schülern Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit aufbaut, sie individueller fördert und zum Lernen motiviert. Die Realschule müsse Begabungen und Neigungen stärker fördern sowie zu mehr Selbständigkeit und Eigeninitiative erziehen. Das Gymnasium müsse Studierfähigkeit gewährleisten. Kernfächer (Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen und Naturwissenschaften) müsste bis zum Abitur gelehrt werden, das nach der 12. Klasse abzulegen sei. Landesweite zentrale Abiturprüfungen sollten die die Vergleichbarkeit der Abiturzeugnisse sichern.

Ganztagsangebote seien in allen Schulformen einzuführen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern und um die individuelle und differenzierte Förderung zu intensivieren. Die Lehrerausbildung müsse reformiert werden, um die Unterrichtsqualität nachhaltig zu verbessern, so Braun. "Ebenso wie die Schulen brauchen unsere Hochschulen dringend und schnellstmöglich Reformen", sagte Braun. Die Studienzeiten müssten verkürzt werden. Abschlüsse sollten international vergleichbar und berufsqualifizierend sein. Die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge seien weiter auszubauen, und es sei dafür zu sorgen, dass Abschlüsse an Fachhochschulen denen an Hochschulen gleichwertig seien. Die Autonomie der Hochschulen müsse gestärkt werden. Sozialverträgliche Studiengebühren müssten eingeführt werden, denn diese förderten kürzere Studienzeiten, sicherten Qualität im Lehrangebot und ermöglichten Rückkopplungen zwischen Angebot und Nachfrage.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/203080 Telefax: 030/203081000

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