Bildungsausgaben: Schmale Budgets in Deutschland
(Köln) - Die Bildungsausgaben in Deutschland liegen mit 5,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) leicht unter dem, was die Industrieländer durchschnittlich für das Know-how-Training der Jugend aufwenden. Auch wenn internationale Studien zeigen, dass es nicht allein auf das Geld, sondern vor allem auf die Qualität der Wissensvermittlung ankommt, muss Deutschland mehr für die klugen Köpfe von morgen tun.
Primar- und Sekundarstufe I. Im Jahr 2000 gab Deutschland 2,1 Prozent seines BIP für die Primar- und Sekundarstufe I aus kaum weniger als der Durchschnitt der OECD-Länder (2,2 Prozent). Allerdings fließen fast neun Zehntel der Gelder in die im internationalen Vergleich recht hohen deutschen Lehrergehälter. Wenig gibt der Staat bisher für Ganztagsschulen aus, die anderswo längst die Regel sind.
Oberstufe und Berufsbildung. Staat und Unternehmen investierten im Jahr 2000 zusammen 1,2 Prozent des BIP in allgemein bildende und berufliche Schulen, die einen Sekundarstufe-II-Abschluss vermitteln, sowie in die duale Berufsausbildung (OECD: 1,3 Prozent). Weil die Wirtschaft hierfür das Gros der Kosten trägt, schlagen die privaten Ausgaben in Deutschland weit überdurchschnittlich zu Buche.
Hochschule. Bei der akademischen Nachwuchsförderung zeigt sich Deutschland im internationalen Vergleich bedenklich knauserig. So summieren sich die Ausgaben für das Hochschulwesen nur auf 1 Prozent des BIP. Ein wesentlicher Grund für das schmale Budget ist der geringe Anteil privater Mittel. Länder wie Australien und die USA finanzieren ihre großzügige Hochschulausstattung in hohem Maße aus Studiengebühren oder durch die Vermarktung von Bildungs- und Forschungsleistungen. Dort können die Unis zudem anders als die deutschen frei über die Verwendung der Gelder entscheiden.
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