Bilanz der Kunststofferzeuger für 2000: Rekordmenge, aber knappe Margen

(Frankfurt) - 15,5 Millionen Tonnen Kunststoff wurden im Jahr 2000 in Deutschland produziert - mehr als je zuvor. Entsprechend entwickelten sich auch die Umsätze der rund 60 Unternehmen, die in Deutschland Kunststoff produzieren, positiv. Ein dicker Wermutstropfen sind jedoch die knappen Margen.

Wie der Vorsitzende des Verband Kunststofferzeugende Industrie (VKE), Dr. Gottfried Zaby, gegenüber Pressevertretern erklärte, stieg die Produktion von Kunststoffen in Deutschland im Jahr 2000 um 4,7 Prozent auf 15,5 Millionen Tonnen. Ein ordentliches Plus - 20,8 Prozent - gab es auch beim Umsatz. Insgesamt wurden 39 Milliarden Mark erwirtschaftet.

Trotzdem gibt es bei den Kunststofferzeugern wegen des weiteren Verfalls der Margen keine rundum zufriedenen Gesichter. Ursache sind die Preissteigerungen bei Naphtha, dem mit Abstand wichtigsten Grundstoff für die Kunststoffproduktion. Es ist im Jahr 2000 um 83 Prozent teurer geworden. Die Weitergabe dieser enormen Steigerungsraten in den Kunststoffpreisen ist aber nur teilweise gelungen. Das Preisniveau der Standard-Kunststoffe liegt gegenwärtig noch immer unter dem des Jahres 1995.

Erfreulich entwickelte sich der Export. Er stieg deutlich um 10,9 Prozent auf jetzt 9,4 Millionen Tonnen. Der Import legte ebenfalls zu, und zwar um 5,4 Prozent auf nun 6,3 Millionen Tonnen. Der Außenhandelssaldo stieg entsprechend in der Menge um 24,5 Prozent auf 3,1 Millionen Tonnen, im Wert um 22,7 Prozent auf 10,7 Milliarden Mark.

Positiv bewerten die Kunststofferzeuger auch die Situation am Arbeitsmarkt. Trotz des andauernden Strukturwandels und der zunehmenden Globalisierung blieb die Zahl der Beschäftigten nahezu unverändert. Im Jahr 2000 waren rund 60.000 Menschen in der kunststofferzeugenden Industrie beschäftigt. In Kunststofferzeugung, -verarbeitung und -maschinenbau zusammengenommen stieg die Zahl der Beschäftigten sogar. Dort finden heute 379.000 Menschen - etwa 7.000 mehr als noch vor einem Jahr - einen Arbeitsplatz mit Zukunft.

Mit dem Start ins Geschäftsjahr 2001 sind die Kunststofferzeuger, so Dr. Gottfried Zaby, bislang recht zufrieden. Die Konjunkturdaten und die weiteren Rahmenbedingungen für Europa gäben durchaus Anlass zu einem gewissen Optimismus. Derzeit rechne man für 2001 mit einem Plus von etwa vier Prozent.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Kunststofferzeugende Industrie e.V. (VKE) Kurt Stepping Karlstr. 21 60329 Frankfurt Telefon: 069/25561300 Telefax: 069/251060