big bang" - Alarmsignal der deutschen Kalkindustrie
(Köln/Wuppertal) - Mit einer bundesweiten Medien- und Sprengaktion wies die deutsche Kalkindustrie auf ihre Leistungen beim Klimaschutz und die existentielle Bedrohung hin, die von einem Emissionshandel ausgehen würde. Am 2. Oktober fand eine Zentralveranstaltung zum Thema "Handel mit Treibhausgasen" in den Wuppertaler Kalkwerken H. Oetelshofen statt. Um 11 Uhr wurde dort eine Sprengung gezündet. Zeitgleich erfolgten Sprengungen in zahlreichen weiteren Steinbrüchen im gesamten Bundesgebiet. Die mittelständisch geprägte Industrie wollte sich damit in Politik und Medienlandschaft Gehör verschaffen und belegen, dass ein Emissionshandel auf Unternehmensebene nicht nur mittelfristig die Existenz der deutschen Kalkindustrie gefährden kann, sondern überdies zu einer weiteren Belastung des Weltklimas beiträgt.
Jörg und Moritz Iseke, Inhaber und Geschäftsführer der Kalkwerke H. Oetelshofen GmbH & Co., unterstrichen in Ihrer Begrüßung den sorgfältigen und verantwortungsbewussten Umgang der deutschen Kalkbrenner mit dem unverzichtbaren Material. Jörg Iseke belegte die ernste Gefährdung - insbesondere der mittelständischen Unternehmen - durch einen Handel mit Treibhausgasen. "Wenn es wichtig ist, darf man auch mal laut werden.
Wir machen 'old economy at its best' und wollen das auch zukünftig dürfen", so der Gastgeber. Dr. Herbert Müller-Roden, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Kalkindustrie e.V., unterstützte in seinem Statement ausdrücklich die Zielsetzung des Kyoto-Protokolls und die Ziele der Bundesregierung zur Vermeidung von CO2-Emissionen. Er verwies auf die freiwillige Selbstverpflichtung der Deutschen Kalkindustrie, die spezifischen CO2-Emissionen aus Brennstoff und Strom je Tonne Kalk für den Zeitraum 1990 bis 2005 um bis zu 15 Prozent zu reduzieren. Dieses ehrgeizige Ziel werde mit Sicherheit erreicht und sei bereits heute mit einer Reduktion von über 12 Prozent annähernd erfüllt. Die Kalkindustrie nimmt ihre Verpflichtung ernst und handelt auch entsprechend, um eine weitere Verbesserung der Energienutzung zu erreichen.
Kalk wird durch das Brennen von Kalkstein erzeugt, hierbei muss CO2 aus dem Kalkstein abgetrennt werden. Kohlendioxid ist also ein natürlicher Bestandteil des Rohstoffes - so, wie das Eigelb in der Natur nicht ohne Eiweiß vorkommt. Diese kalksteinbedingten CO2-Emissionen sind nicht zu vermeiden. "Das Kalkstein-CO2 darf nicht Gegenstand finanzieller Belastungen werden, denn es ist ein natürliches Produkt, und wir können es nicht beeinflussen", so der Vertreter der Deutschen Kalkindustrie.
Sollte die CO2-Richtlinie eingeführt werden, werde sich die Kalkproduktion zwangsläufig in CO2-handelsfreie Regionen verlagern mit der Folge einer Steigerung der CO2-Belastung. "Durch den Import der für viele Industriezweige unverzichtbaren Kalkprodukte wird die CO2-Belastung allein durch den Transport steigen. Außerdem sind die CO2-Emissionen der deutschen Kalkindustrie durch die optimierte Brenntechnik niedriger als in den CO2-handelsfreien Regionen", so die Position der deutschen Kalkindustrie.
"In Deutschland wird die Wirkung dieser Richtlinie in diversen Industrien unterschiedlich hart sein. Die Kalkindustrie dürfte am härtesten, im schlechtesten Fall existenzbedrohend betroffen sein. Wir fordern die Politik auf, dafür zu sorgen, dass die Verteilung der Lasten dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit folgt", schloss Dr. Müller-Roden in seinem Appell an die Entscheidungsträger. Eine Anrechnung der bereits erbrachten Vorleistungen und die Ausnahme des zwangsweise anfallenden Kalkstein-CO2 vom CO2-Handel seien ein Gebot der Fairness.
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