Biermischgetränke: Vorwürfe des Verbraucherzentrale Bundesverband zurückgewiesen
Biermischgetränke: Vorwürfe des Verbraucherzentrale Bundesverband zurückgewiesen
(Bonn) - Biermischgetränke sind nach Auffassung des Deutschen Brauer-Bundes zu Unrecht ins Visier des Verbraucherzentrale Bundesverband VZBV geraten. Der VZBV hatte zwei Brauereien aufgefordert, Unterlassungserklärungen wegen ihrer Internetauftritte für Biermischgetränke abzugeben. "Die Vorwürfe des VZBV, dass sich die Internetauftritte für Biermischgetränke eindeutig an Jugendliche wenden, sind falsch, zeugen von schlechter Sachkenntnis und entbehren jeglicher Grundlage." Dies erklärte der Pressesprecher des Deutschen Brauer-Bundes, Erich Dederichs.
Kritisiert wurde vom VZBV insbesondere, dass sich diese Internetauftritte eindeutig an Jugendliche wenden. Dies wurde u.a. auch mit dem Hinweis begründet, dass die Internetnutzer durchgängig geduzt werden. Biermischgetränke dürfen nach dem Jugendschutzgesetz an Personen abgegeben werden, die mindestens 16 Jahre alt sind. "Offensichtlich sind dem VZBV weder die Unterschiede zwischen den so genannten Alcopops und Biermischgetränken noch die entsprechenden gesetzlichen Regelungen für die Abgabe von alkoholhaltigen Getränken an junge Erwachsene bekannt", erklärte der Pressesprecher. Hauptzielgruppe der Brauereien für Biermischgetränke seien junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 35 Jahren. Dass diese Zielgruppe die zwanglosere Anrede "Du" bevorzuge, entspreche ihrem allgemeinen Lebensgefühl. Hieraus zu folgern, dass sich die Internetauftritte eindeutig an Jugendliche richteten, ist "ein aus der Luft gegriffener Vorwurf".
Dies gelte auch für die Behauptung, dass in den Internetauftritten Gewinnspiele, E-Cards, ein Fanshop oder Terminhinweise für Konzerte und Veranstaltungen aufgeführt würden. Solche Inhalte fänden sich in zahlreichen Internetauftritten der unterschiedlichsten Produkte und Organisationen. "Hieraus eine besondere Orientierung auf die Zielgruppe Junge Erwachsene herzuleiten, unterstreicht die geringe Sachkenntnis des VZBV."
Auch der Vorwurf, eine Brauerei zeige auf ihren Internetseiten "trinkende Jugendliche" gehe ins Leere: Abgebildet werden Besucher von Veranstaltungen, die zum Teil erst um 22.30 Uhr begonnen haben. "Für den Besuch von Diskotheken gelten bestimmte Altersgrenzen, die von den Betreibern eingehalten werden müssen. Hier werden also nicht Minderjährige gezeigt, sondern junge Erwachsene."
Aufforderungen des VZBV, "die Unternehmen sollten sich lieber daran erinnern, dass sie eine gesellschaftliche Verantwortung haben, die über das reine Streben nach Profit hinausgeht", wies der Pressesprecher als böswillig zurück. Nicht nur die großen, sondern auch die vielen regionalen Brauereien unterstützten mit beträchtlichen Mitteln gesellschaftliche, kulturelle und sportliche Projekte. "Der VZBV muss die Brauereien nicht erst auf ihre gesellschaftliche Verantwortung hinweisen. Genau diese Verantwortung praktizieren die Brauereien seit Jahrzehnten." Dazu gehöre auch die Zusammenarbeit auf dem Feld der Alkoholpolitik, zum Teil gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit und Landesministerien.
Die Angriffe des VZBV sind für den Deutschen Brauer-Bund Teil einer Kampagne. Sie sollen offensichtlich die Pläne der Bundesregierung flankieren, eine Strafsteuer auf alkoholhaltige Mischgetränke zu erheben, um damit dem angeblich immer stärkeren Missbrauch durch Jugendliche entgegenzuwirken. "Nach dem Referentenentwurf sollen zum Beispiel auch Radler oder Weinschorle von dieser Strafsteuer betroffen sein. Damit werden genau diejenigen bestraft, die sich bewusst dafür entschieden haben, Getränke mit einem geringeren Alkoholgehalt trinken zu wollen."
Der Deutsche Brauer-Bund (DBB) ist der Spitzenverband der deutschen Brauwirtschaft - er vertritt etwa 95 Prozent des in Deutschland gebrauten Bieres. Der DBB ist ein "Verband der Verbände", seine direkten Mitglieder sind vierzehn regionale Verbände und Fachverbände. In diesen Mitgliedsverbänden sind Brauereien aller Größenordnungen organisiert, deren Interessen der Deutsche Brauer-Bund unabhängig von Größe und Unternehmensform gleichermaßen vertritt.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Brauer-Bund e.V. (DBB)
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