BHB-Herbstsymposium in Köln
(Köln) - Am 21. und 22. November fand in Köln das jährliche Herbstsymposium des Bundesverbandes Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte e.V. statt. Rund 550 Teilnehmer sind der Einladung des BHB gefolgt, denn das Symposium hat sich als bedeutendes Diskussionsforum und beliebter Treffpunkt in der Branche etabliert. In diesem Jahr zogen interessante Referenten wie Dr. Theo Waigel, Dr. Basilius Streithofen und Prof. Miriam Meckel viele Vertreter aus Industrie und Handel nach Köln.
Zunächst standen jedoch verbandsinterne Angelegenheiten auf dem Programm. Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden die Nachfolger von Klaus Safier und John Herbert gewählt. Michael Baumgardt, Geschäftsführer der Hagebau, und Karl-Albrecht Bruhns, Generalbevollmächtigter der BayWa AG, sind die Neuen im BHB-Vorstand. Darüber hinaus kooptierte der Vorstand Ewald Repnik von der Baumax AG, Österreich. Er wird sich in Zukunft vor allem dem Aufgabenbereich internationale Beziehungen widmen.
Die Chancen des Mittelstands in der Globalisierung
Nach den Einführungsworten von Manfred Maus eröffnete Dr. Waigel den Abend des ersten Tages mit einem Vortrag über Die Zukunft des Mittelstands in einem geeinten Europa. Chancen sah er für den Mittelstand in der weltweiten Öffnung der politischen und ökonomischen Grenzen und vor allem in der Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien. Jedes Unternehmen hat die Möglichkeit durch eine offensive Nutzung des Internet zu einem global player zu werden. Die New Economy und E-Business machen es möglich. Gefordert sind jedoch gerade in Deutschland mehr Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt und mehr Freiräume für unternehmerisches Handeln. Wenn Europa die Reformen in der Steuer- und Sozialpolitik, darunter auch eine leistungsgerechte Besteuerung der Unternehmen, fortsetzt, wird die europäische Wirtschaft laut Dr. Waigel am Ende zu den Gewinnern der Globalisierung zählen.
Vom Recht auf Arbeit
Am Morgen des zweiten Tages lud Dr. Basilius Streithofen zu einem Exkurs über die Bedeutung des Begriffs Arbeit ein. Er unterschied dabei drei verschiedene Bedeutungen: Arbeit im persönlichen, im sozialen und im kosmopolitischen Sinn. Weiterhin setzte er sich mit dem Begriff Recht auf Arbeit auseinander. Zum einen sei hier das soziale Grundrecht, das Recht zu arbeiten, gemeint. Eine Auslegung des Begriffs als Recht auf Arbeit sei jedoch mit der heutigen marktwirtschaftlichen Ordnung nicht zu vereinbaren. Denn der Staat ist, abgesehen von schweren Notlagen, nicht berechtigt oder verpflichtet, einzelnen oder Gruppen Arbeit zuzuweisen. Arbeitszwang wird somit abgelehnt, wohl aber wird für alle die gleiche öffentliche Dienstleistungspflicht gefordert.
Durch Kommunikation zum wirtschaftlichen Erfolg
Prof. Miriam Meckel knüpfte mit Ihrem Vortrag What you say is what you get an die Rede Dr. Waigels an. Denn auch die junge Professorin sieht im Internet die Chance für den Mittelstand. Jedes Unternehmen, unabhängig von seiner wirtschaftlichen Größe und Bedeutung, kann dieses Medium für seine Zwecke nutzen. Nicht nur für Handel und Vertrieb, sondern auch als Plattform für Kommunikation. In der heutigen Medienkonkurrenzgesellschaft ist es für die Unternehmen zur zentralen Herausforderung geworden, das eigene Profil und die eigenen Leistungen angemessen in der Öffentlichkeit und am Markt zu positionieren. Basis für eine derartige Positionierung ist eine durch offline und online gestützte Maßnahmen gestaltete Kommunikationsstrategie. Kommunikation schafft Vertrauen bei Kunden und Partnern und ist wichtig für das Image des Unternehmens. Doch nur eine langfristige, strategische und offene Kommunikationskultur kann dies leisten. Es heißt nicht mehr tue Gutes und rede darüber, sondern tue Gutes, indem du darüber redest. Eine weitere Herausforderung für die Unternehmen besteht demnach in der Gewinnung von Aufmerksamkeit. Denn nach dem globalen Konkurrenzprinzip sind Produkte und Preise vom Kunden direkt vergleichbar und somit austauschbar geworden. Die Aufmerksamkeit des Kunden wird zu einer ökonomischen Ressource in der heutigen Gesellschaft. Customer Relationship über das Internet funktioniert aber nur über ein organisiertes Wissensmanagement. Das Informationsüberangebot, das sich dem Kunden mittlerweile im Internet präsentiert, macht Orientierungshilfen erforderlich. Außerdem wird die dialogische Kommunikation per E-Mail von den meisten Unternehmen immer noch vernachlässigt. Sie funktioniert in vielen Fällen nur im One-Way-Verfahren: E-Mail-Anfragen werden oft gar nicht oder erst viel zu spät beantwortet. Der Kunde wird sich zwangsläufig anderweitig orientieren. Wer hier schnell reagiert, hat einen konkreten Wettbewerbsvorteil. Im E-Relationship liegt laut Prof. Meckel ein enormes Potential, das viele Unternehmen noch nicht erkannt haben.
Die Branche trifft sich beim BHB
Das Rahmenprogramm der Veranstaltung bot seinen Gästen die gewohnte Qualität: Egal ob Buffet oder die abendliche Musikparodie des Entertainers Linus, die Stimmung unter den Teilnehmern war ausgezeichnet. Die Veranstaltungen des BHB und der Branchentalk sind nicht nur ein geschäftliches, sondern auch ein gesellschaftliches Ereignis, das sich seinen festen Platz im Terminkalender der Branchenmitglieder erobert hat und das gerne wahrgenommen wird. Denn hier trifft sich wirklich die gesamte Branche von Industrie über Handelsunternehmen bis hin zu internationalen Partnerorganisationen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte e.V. (BHB)
Büchelstr. 50
53227 Bonn
Telefon: 0228/970740
Telefax: 0228/9707479
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