BGA zu aktuellen Großhandelsumsätzen: Stimmung besser als Geschäftslage / Aufbruchsignale fehlen
(Berlin) - Deutschland befindet sich noch nicht im Aufschwung. Das positive Ergebnis beim Handel mit Rohstoffen etc. sowie bei Maschinen und Ausrüstungen ist allerdings ein Beleg dafür, dass die Wirtschaft endlich wieder geringfügig wächst. Der Großhandel hat sich in den vergangenen zehn Monaten mühsam aus der Talsohle gekämpft." Dies erklärte Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), am 28. November 2003 in Berlin anlässlich der Veröffentlichung der Großhandelsumsatzzahlen durch das Statistische Bundesamt.
Die Verkaufszahlen legten seit Januar um insgesamt 0,9 Prozent zu; im Oktober stiegen sie um 0,4 Prozent. Preisbereinigt gingen die Oktober-Umsätze zwar um 0,1 Prozent zurück, dieser Rückgang darf aber nach Ansicht Börners nicht überbewertet werden. Er ist auf monatliche Schwankungen bei den Bestellmengen zurückzuführen und damit noch kein Hinweis für eine grundlegende Wieder- Verschlechterung der Geschäftslage. Dies gelte insbesondere vor dem Hintergrund, dass die realen Umsätze im September mit 4,2 Prozent sehr stark gestiegen waren. Dennoch sei der Erholungsprozess nicht nur im Großhandel labil. Deutschland bleibe anfällig, bereits bei geringfügigen Abwärtstendenzen in der Weltwirtschaft wieder zurück in die Stagnation zu fallen, während hohe globale Wachstumsraten nur geringen Niederschlag finden. Grund hierfür seien die ungelösten Probleme bei unseren wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen.
"Für einen kräftigen Aufschwung, der diesen Namen verdient, fehlen die Aufbruchsignale. Wie sollen Betriebe planen und Kunden Geld ausgeben, wenn sie bis heute noch nicht einmal wissen, wie viel Ihnen der Fiskus im kommenden Jahr im Portemonnaie lässt? Der Vermittlungsausschuss steht in einer hohen Verantwortung, Lösungen auf den Tisch zu bringen. Eine Blockade wie unter Lafontaine darf es nicht geben. Aber auch das Tarifrecht und Tarifforderungen müssen deutlich stärker als bisher auf die Lage der Betriebe und den Erhalt von Jobs ausgerichtet werden", so Börner abschließend.
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