Pressemitteilung | BGA - Bundesverband Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen e.V.

BGA: Keine Trendwende bei Großhandelsumsatz

(Berlin) - "Der leichte Anstieg von real 0,7 Prozent (nominal minus 0,1 Prozent) bei den Großhandelsumsätzen im Juli ist leider noch nicht die Trendwende für ein besseres 2. Halbjahr 2002. Im Gegenteil: Nach einem Rückgang von bereits 5.8 Prozent in den ersten sechs Monaten des Jahres fehlen derzeit jegliche Impulse, um die von uns ohnehin bescheidenen Umsatzerwartungen für das Gesamtjahr zu erfüllen." Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), in Berlin zu den am 30.08. veröffentlichten Großhandelszahlen des Statistischen Bundesamtes.

Besonders die Umsätze des Handels mit Rohstoffen und Halbwaren sowie die des Handels mit landwirtschaftlichen Gütern brachen eklatant ein. Dieser Befund unterstreicht eine Schlussfolgerung der Sommerumfrage des BGA: "Die schlechten Umsatzergebnisse lassen sich nicht auf strukturelle Umbrüche innerhalb der Branche zurückführen. Vielmehr haben sie ihren Ursprung in der schlechten konjunkturellen Entwicklung, für die ordnungspolitische Versäumnisse und falsche Weichenstellungen in der Ordnungspolitik mit verantwortlich sind", so der BGA-Präsident.

Vor diesem Hintergrund hat die Verschiebung der zweiten Stufe der Steuerreform fatale Auswirkungen. Steigendes Wachstum und dann auch wieder steigende Steuereinnahmen zur Finanzierung staatlicher Aufgaben, lassen sich nachhaltig am effektivsten miteinander verbinden, indem die Regierung die Rahmenbedingungen dafür schafft, dass Konsumenten und Produzenten mehr produzieren und investieren. Beides ist über steuerliche Entlastungen und Entlastungen bei den Sozialversicherungsabgaben zu erreichen. "Die sozialen Sicherungssysteme gehören auf den Prüfstand; hier benötigen wir mehr Eigenverantwortung und weniger Staat", forderte Börner.

Weitere Versäumnisse warten auf eine Korrektur: An die Stelle der nationalen Ökosteuer, sollte eine für Europa geltende Umweltabgabe treten. Dabei sind effektivere und effizientere Lösungen als Umweltsteuern in Europa denkbar und machbar.

"Angesichts der hoch verschuldeten Staatskasse sollte es endlich möglich werden, das hohe Niveau der Subventionierung längst abgewirtschafteter Produktionen abzubauen. Auch hier existiert ein enormes Potenzial zur Entlastung der deutschen Wirtschaft. Unternehmen könnten diese Entlastung für Investitionen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze nutzen", so Börner abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels e.V. (BGA) Am Weidendamm 1A 10117 Berlin Telefon: 030/590099521 Telefax: 030/590099539

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