BFW: "Energiewende ohne verbesserte steuerliche Abschreibung für Gebäude nur Makulatur" / Verband fordert Bundestag und Bundesregierung auf, Vermittlungsausschuss anzurufen
(Berlin) - Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, Spitzenverband der privaten Immobilienwirtschaft, zeigt sich entsetzt über die heutigen Beschlüsse des Bundesrates zur verbesserten steuerlichen Abschreibung bei der energetischen Gebäudesanierung. "Die Energiewende ist ohne die Energie-AfA für Gebäude nur Makulatur und wird auf dem Rücken der Immobilienwirtschaft ausgetragen. Das ist ein verpatzter Start für die ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung. Wir fordern den Bundestag dringend auf, noch heute den Vermittlungsausschuss anzurufen, um dem Gesetz eine Chance zu geben", erklärt BFW-Präsident Walter Rasch. Der Bundesrat hat in seinen heutigen Beratungen dem Gesetz zur verbesserten steuerlichen Abschreibung bei der energetischen Gebäudesanierung keine Mehrheit gegeben und auch nicht, wie von vielen Beobachtern erwartet, den Vermittlungsausschuss angerufen.
"Steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten für Investitionen in energetische Modernisierungen sind ein wichtiger Hebel für mehr Klimaschutz im Wohnungsbestand. Diese Anreize sind unerlässlich, wenn die ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung mit einer Verdopplung der Sanierungsquote von Gebäuden erreicht werden sollen", so Rasch weiter. Das Gesetz wäre ein wichtiges Signal für Investoren, das mit einigen Nachbesserungen den Forderungen der Immobilienwirtschaft folgen würde.
So regt der BFW an, die notwendigen Einsparniveaus vom Effizienzhaus-85-Standard auf den Effizienzhaus-100-Standard zu senken. Dies entspräche dem Neubaustandard der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV2009) und sei mit seinem hohen Niveau völlig ausreichend.
Zudem sollten Gewerbeimmobilien in die steuerliche Förderung einbezogen werden. In diesem Sektor läge ein großes Sanierungspotenzial. Allein die Sektoren Büro- und Einzelhandelsimmobilien machten zusammen über 500 Millionen qm Bestandsfläche aus, in der der Sanierungsbedarf noch relativ hoch sei, so Rasch.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V. (BFW)
Miriam Herke, Pressesprecherin
Kurfürstendamm 57, 10707 Berlin
Telefon: (030) 32781-0, Telefax: (030) 32781-299
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