Betrugs-Skandal: Plumpes Ablenkungsmanöver der Zahntechniker
(Siegburg) - "Die Zahntechniker wollen mit ihren Anschuldigungen gegenüber den Ersatzkassen von dem Skandal in ihren eigenen Reihen ablenken!", so die Vorsitzende des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen, Margret Mönig-Raane. In der Sendung Frontal 21 wurde am 26. November von Seiten des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen erneut der Vorwurf erhoben, die Ersatzkassen hätten mit "Grauimporten" indirekt den aktuellen Zahnarztskandal heraufbeschworen. Bei diesem plumpen Ablenkungsmanöver der Zahntechniker, so Mönig-Raane, werden zwei völlig unterschiedliche Sachverhalte in einen Topf geworfen. "Die Betrügereien beim Zahnersatz haben nichts, aber auch gar nichts mit der Lieferung von zahntechnischen Leistungen durch ausländische Labors auf Grundlage unserer Einzelverträge zu tun."
Bereits seit einigen Jahren haben die Ersatzkassen Verträge mit Zahnärzten geschlossen, die ihre zahntechnischen Leistungen von ausländischen Labors beziehen. Der auf Grundlage dieser Einzelverträge gelieferte Zahnersatz ist qualitätsgesichert und die günstigen Preise der Auslandslabore werden selbstverständlich an die Krankenkassen und die Patienten weitergegeben. Ein Beispiel: In Deutschland endet der Gewährleistungsanspruch für Zahnersatz nach zwei Jahren. Die Ersatzkassen haben es jedoch erreicht, für ihre Versicherten eine fünfjährige Garantiefrist zu vereinbaren. Sie bieten damit ihren Versicherten eine qualitativ hochwertige und kostengünstige Möglichkeit der Versorgung mit Zahnersatz.
Nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen der Staatsanwaltschaften wurden von Zahnärzten zahlreichen Patienten billig im Ausland gefertigte Prothesen eingesetzt. Den Krankenkassen und Patienten wurden jedoch - und das ist der eigentliche Skandal - überhöhte Preise in Rechnung gestellt. Der unrechtmäßig abgeschöpfte "Gewinn" wurde zwischen den Unternehmen und Ärzten verteilt. Damit wurden die Kassen und Patienten betrogen.
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