Betriebsstatistik - Erstmals über 139.000 Handwerksbetriebe im Land
(Stuttgart) - Erneut mehr Gründungen im Handwerk: Ende 2021 waren insgesamt 139.476 Betriebe bei den Handwerkskammern in Baden-Württemberg eingetragen - ein leichtes Plus von knapp eineinhalb Prozent. Zwischen den Gewerken gibt es aber große Unterschiede. Während die Gebäudereiniger den größten Zuwachs verzeichneten, stagnierte die Zahl der Friseure und Kosmetiker pandemiebedingt.
"Wir freuen uns, im Handwerk BW auch in diesem Jahr wieder viele neue Betriebe begrüßen zu können. Aber angesichts der vielen tausend Betriebe, die in den kommenden Jahren einen Nachfolger suchen, dürfen wir uns von diesen guten Zahlen nicht täuschen lassen. Qualifizierte Gründung und Übernahme muss attraktiver werden. Förderprogramme wie die Meistergründungsprämie oder Beratungsangebote sind erste richtige Schritte. Wichtig ist aber auch, ein unternehmerfreundliches Umfeld mit weniger bürokratischen Hürden und einfache Normen und Stellschrauben zu schaffen, die Lust auf eine Gründung machen", so Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold.
Den größten Zuwachs verzeichnen die nicht zulassungspflichtigen Berufe, in denen eine Gründung auch als Nebenerwerb oder in Teilzeit möglich war. Hier lagen die Gebäudereiniger mit 7.748 Betrieben vorn, das sind knapp 800 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Fotografen nahm um 547 Betriebe zu, auf 5.406 eingetragene Betriebe. Den dritten Platz belegen die Bodenleger, ein handwerksähnliches Gewerk. Vor allem bei den Gebäudereinigern und Fotografen ist von einem hohen Anteil an Gründungen als Nebenerwerb auszugehen.
Erfreulich ist, dass in vielen zulassungspflichtigen Gewerken die Zahl der Zugänge ebenfalls gestiegen ist und sich der Betriebsstand in vielen Berufen stabilisiert hat oder gar zugenommen hat. Beispiele sind die Elektrotechniker, Metallbauer oder Maurer und Betonbauer. Insgesamt stieg die Zahl der schon vor 2020 zulassungspflichtigen Berufe zum ersten Mal seit 2010 an, und zwar auf 228 Betriebe.
Gleichzeitig sind in anderen zulassungspflichtigen Berufen die Zahlen rückläufig. So verzeichnen die Feinwerkmechaniker, Bäcker und Informationstechniker einen niedrigeren Betriebsstand als im Jahr zuvor. Große Betriebe bleiben, kleine müssen schließen. Pandemiebedingt stagnierte das Wachstum auch bei den Friseuren und Kosmetikern. Durch die Corona-Beschränkungen wurden Gründungen in diesen Gewerken vermutlich verschoben oder nicht weiterverfolgt.
Insgesamt sind im zulassungspflichtigen Handwerk 93.596 Betriebe eingetragen, im zulassungsfreien Handwerk 30.700 Betriebe und im handwerksähnlichen Gewerbe 15.169 Betriebe. In der Anlage A - einfache Tätigkeiten - waren elf Betriebe eingetragen.
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Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.
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