Betriebsrenten nicht erst fördern, dann kürzen / Vorschläge aus dem Finanzministerium sind kontraproduktiv
(Bonn) - Der Präsident des Sozialverbandes VdK Deutschland, Walter Hirrlinger, hat mit vollem Unverständnis auf eine Meldung reagiert, dass die Regierungskoalition die Betriebsrenten während des Arbeitslebens stärker steuerlich fördern wolle, aber dafür dann später bei der Auszahlung der Betriebsrenten im Alter zugreife.
Hirrlinger: "Mehr an Schizophrenie kann es nicht geben, als die Einfälle des Bundesfinanzministeriums zu den Betriebsrenten. Eine stärkere steuerliche Förderung während des Erwerbslebens, um dafür bei der Betriebsrente durch die Finanzämter stärker zu zulangen, sei gerade kontraproduktiv und werde alle Überlegungen, die Erwerbstätigen stärker an der betrieblichen Altersvorsorge zu beteiligen, zumindest stören, wenn nicht zunichte machen."
Warum die Erwerbstätigen überhaupt verstärkt in die betriebliche Altersvorsorge einzahlen sollen, um dann zu dem Zeitpunkt, zu dem sie die Früchte ihrer Einzahlung ernten wollen, dafür bestraft zu werden, sei wohl nur eine "wunderliche Vorstellung" des Bundesfinanzministeriums, sagte Hirrlinger. Sie widerspreche allen Bemühungen, die Erwerbstätigen stärker für die zusätzliche Altersvorsorge zu gewinnen.
Hirrlinger forderte die Bundesregierung auf, wieder zu einer "normalen" Denkweise zurückzukehren. Schließlich seien die Regelungen für die Betriebsrenten im Gesundheitsmodernisierungsgesetz für die Erwerbstätigen so abstoßend, dass sich viele überlegen, ob sie überhaupt diese Art der zusätzlichen Altersvorsorge weiter betreiben sollten. Hirrlinger hofft, dass im Zuge der Musterverfahren, die auch auf diesem Gebiet mit den Krankenkassen durchgeführt werden, Entscheidungen zustande kommen, die die Betriebsrenten wieder interessant machen könnten.
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