Bestandsinvestitionen erreichen Höchststand
(Hannover) - Die Wohnungswirtschaft in Niedersachsen und Bremen wird immer mehr zur Stütze der Stadtentwicklung. Die 185 Mitgliedsunternehmen im Verband der Wohnungswirtschaft Niedersachsen Bremen (vdw) haben im vergangenen Jahr ihre Investitionen in die Bestände gegenüber 2002 um 6,4 Prozent auf 579 Millionen Euro gesteigert. "Trotz verschlechterter Rahmenbedingungen und entgegen der schlechten Stimmung in der Bauwirtschaft haben die Wohnungsgesellschaften und -genossenschaften erneut unter Beweis gestellt, mit welchen Engagement die Branche die anstehenden städtebaulichen Aufgaben in Angriff nimmt", betonte vdw-Verbandsdirektor Bernd Meyer in Hannover.
Neubau:
Während die Zahl der durch die vdw-Mitgliedsunternehmen fertiggestellten Wohneinheiten im Jahr 2003 mit 976 (2002: 1047) Einheiten einen neuen Tiefpunkt erreichte und sich die Neubauinvestitionen auf rund 88 Millionen Euro etwa halbierten, verlegen sich die Wohnungsunternehmen zusehends auf die Pflege ihrer Bestände.
Modernisierung und Instandhaltung:
Die Ausgaben für Modernisierung stabilisierten sich mit 219 Millionen Euro auf hohem Niveau. Eine deutliche Steigerung war im Bereich der Instandhaltung zu verzeichnen: Die Aufwendungen erhöhten sich um mehr als 35 Millionen Euro auf rund 360 Millionen Euro (+10,8 Prozent). "Insgesamt erreichten die Bestandsinvestitionen einen neuen Höchststand", erklärte Verbandsdirektor Meyer.
Schwerpunkt der Investitionstätigkeit waren unter anderem Fassadenerneuerungen mit Wärmedämmmaßnahmen, neue Heizanlagen, Bädermodernisierungen, Gestaltung der Außenanlagen, Balkonanbauten und Wohnungszusammenlegungen.
Soziales Management:
In gleichem Maße haben die Wohnungsunternehmen ihr soziales Management ausgeweitet: Mietschuldenberatung, Pflegedienste, Haushaltshilfen, Sprachkurse, Car-Sharing, Mieterfahrten und vieles mehr gehören mittlerweile zum wohnungswirtschaftlichen Alltagsgeschäft.
Leerstand:
Die Leerstandsproblematik hat sich im Vergleich zu den Vorjahren leicht entschärft. Ende 2003 standen im Bereich des vdw 12.800 Wohnungen leer; 8600 davon aufgrund von Vermietungsschwierigkeiten. Das ist ein Anteil von 2,36 (2002: 2,63) Prozent am Gesamtbestand.
Miete:
"Trotz der hohen Investitionen sind und bleiben wir die günstigsten Anbieter von Wohnraum", hob Meyer hervor. Die durchschnittliche Nettokaltmiete bei den vdw-Mitgliedern lag 2003 mit 4,48 (4,41) Euro pro Quadratmeter nach wie vor deutlich unter den ortsüblichen Vergleichsmieten.
Sozialer Wohnungsbau:
Der Neubau öffentlich geförderter Mietwohnungen tendiert gegen Null. So haben die vdw-Unternehmen im vergangenen Jahr in Niedersachsen lediglich 69 Wohnungen mit öffentlichen Darlehen gebaut - im Land Bremen keine einzige. Noch vor wenigen Jahren waren es im Verbandsgebiet Jahr für Jahr rund 3000. "Die Förderrichtlinien müssen grundsätzlich überarbeitet werden, wenn die Länder und Kommunen ein Interesse haben, neue Wohnungen mit langfristigen Bindungen anzubieten", forderte Verbandsdirektor Meyer.
Der Bestand öffentlich geförderter Wohnungen in Niedersachsen ging im Jahr 2003 von 115.000 um rund zehn Prozent auf 104.000 zurück. Bremen verzeichnete in diesem Zeitraum ein Minus von 24.250 auf 22.530.
Die niedersächsischen vdw-Mitglieder haben noch 79.000 Wohnungen mit öffentlicher Bindung im Portfolio, 12.000 weniger als im Jahr 2000. in Bremen ist die Entwicklung ähnlich: Ende 2003 gab es noch 14.600 Wohnungen mit öffentlicher Bindung im Bestand der vdw-Mitgliedsunternehmen; Ende 2000 waren es fast 21.000.
Quelle und Kontaktadresse:
vdw Verband der Wohnungswirtschaft in Niedersachsen und Bremen e.V.
Leibnizufer 19, 30169 Hannover
Telefon: 0511/126501, Telefax: 0511/1265111