Pressemitteilung | k.A.

Besorgnis der Mühlen über Getreideernte bestätigt / Getreidepreise bis zu 30 Prozent höher

(Bonn) - Die anhaltende Trockenheit und Hitze hat zu einem sehr enttäuschenden Ergebnis der diesjährigen Getreideernte geführt. Nach Schätzungen des Deutschen Bauernverbandes wird die Ernte 10 bis 15 Prozent unter der Vorjahresmenge von 43,4 Millionen Tonnen liegen, die durch Hochwasser und Starkregen beeinträchtigt war. 2001 hatte die Getreideernte noch 49,7 Millionen Tonnen betragen. Damit bestätigen sich die Sorgen, die der Verband Deutscher Mühlen e. V. (VDM) bereits vor drei Wochen geäußert hat.

Die Brotgetreideernte ist inzwischen weit fortgeschritten und – mit Ausnahme von Späterntegebieten und einigen Regionen Norddeutschlands – zum Großteil beendet. Das extrem heiße und trockene Wetter der letzten Monate hat zwar in vielen Fällen die Proteineinlagerung gefördert, gleichzeitig aber die Kornausbildung behindert, so dass von sehr hohen Schmachtkornanteilen berichtet wird. Kleinkörnigkeit mit entsprechenden Minderausbeuten bei den Mühlen ist ein weit verbreitet zu beobachtendes Phänomen.

Die Mindermenge der diesjährigen Ernte findet ihren Niederschlag in Getreidepreisen, die – je nach Region – um bis zu 30 Prozent höher liegen als zur selben Zeit des Vorjahres. Die Rohstoffkosten bestimmen zu mehr als 75 Prozent die Mühlenkalkulation. Der niedrige Feuchtegehalt der geernteten Körner ermöglicht es, dass das Getreide beim Landwirt eingelagert wird. Die Abgabebereitschaft von Landwirtschaft und Landhandel ist folglich sehr niedrig. Da anders als in den Vorjahren nicht auf Getreide aus Frankreich oder Ungarn und der Ukraine zurückgegriffen werden kann, ist der Markt sehr fest und knapp. Dies gilt auch deshalb, weil Ausfälle bei der Futterversorgung der Tiere zu einer anziehenden Nachfrage nach Mischfutter geführt haben. Angesichts der ungewöhnlichen Erntesituation und der fehlenden Abgabebereitschaft der Vorlieferanten sind deshalb gegenwärtig viele Mühlen nur noch für wenige Wochen mit Rohstoff versorgt. Gegenwärtig ist es für Mühlen auch kaum möglich, ihre Getreideversorgung durch längerfristige Kontrakte abzusichern. Eine Entspannung der Getreidesituation ist – auch vor dem Hintergrund des europäischen Getreidemarktes – nicht in Sicht.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Mühlen e. V. Hauptgeschäftsführer: Dipl.-Vw. Manfred Weizbauer Beueler Bahnhofsplatz 18, 53225 Bonn Telefon (0228) 9 76 10-0, Telefax (0228) 9 76 10-99 vdm@muehlen.org http:// www.muehlen.org

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