Beschleunigungsgesetz mit angezogener Handbremse / Gesetzentwurf mangelhaft / Schneller Netzausbau mit Erdkabel senkt Strompreis
(Osnabrück) Der Bau neuer Stromleitungen wird auch in Zukunft nicht schneller vorangehen. Peter Ahmels, Präsident des Bundesverbands WindEnergie: Der derzeitige Entwurf für das Infrastrukturplanungsbeschleunigungsgesetz schränkt den schnellen und umweltfreundlichen Bau von unterirdischen Stromleitungen unnötig ein. Da der Bau von Freileitungen oft Bürgerproteste und langwierige Gerichtsverfahren mit sich bringt, werden mehr als zehn Jahre ins Land gehen, bis eine geplante Freileitung in Betrieb gehen kann. Der Bau eines Erdkabels ist in zwei Jahren zu realisieren. Eine schnelle Verstärkung des deutschen Stromnetzes ist jedoch wichtig: Zum einen, damit der Windstrom aus dem Norden Deutschlands auch im Süden ankommt; zum anderen, damit der Stromhandel mit dem Ausland in Schwung kommt. Verbraucherschützer erhoffen sich durch einen stärkeren europäischen Wettbewerb Preissenkungen. Ahmels: Je schneller das Stromnetz ausgebaut wird, desto schneller sinken auch die Strompreise.
Für Ahmels führt der jetzige Entwurf des Beschleunigungsgesetzes beim Ausbau des Stromnetzes nicht zu mehr Beschleunigung, im Gegenteil: Das Kabinett will die Verwendung von Erdkabel auf maximal zehn Prozent der gesamten Länge einer Stromleitung begrenzen. Manche Stromleitungen werden aber einen höheren Anteil an unterirdischen Kabeln benötigen, um eine tatsächliche Beschleunigung beim Bau zu erreichen. Die Verwendung von Erdkabel müsse von Fall zu Fall entschieden werden, ein Zehn-Prozent-Deckel sei kontraproduktiv, so Ahmels: Die Gesamtkosten bei einem Netz-Ausbau mit Erdkabel liegen nur geringfügig höher, haben geringere Wartungskosten und kaum Stromverluste. Zudem fördern höhere Netzkapazitäten auch den Stromhandel mit dem Ausland und senken so die Strompreise. Es besteht also kein triftiger Grund den Netzausbau mit Erdkabel zu deckeln.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE), Bundesgeschäftsstelle
Matthias Hochstätter, Pressesprecher
Herrenteichsstr. 1, 49074 Osnabrück
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