Beschäftigte im Kraftfahrzeuggewerbe erhalten ab Juni mehr Geld / Schneller Tarifabschluss bringt stufenweise Entgelterhöhungen

(Stuttgart) - Im baden-württembergischen Kraftfahrzeuggewerbe konnte nach nur eintägigen Verhandlungen ein Tarifergebnis erzielt werden. Die Beschäftigten erhalten ab 01. Juni 2010 zunächst 0,6 Prozent mehr Geld. In weiteren Stufen werden die Entgelte ab 01. Dezember 2010 um 1,0 Prozent, ab 01. Juli 2011 um 1,9 Prozent und ab 01. Januar 2012 um weitere 0,6 Prozent erhöht. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 24 Monate bis 30. April 2012. "Die Tarifvertragsparteien haben gemeinsam Verantwortung bewiesen und sind ohne langwierige Rituale zu einem zügigen Verhandlungsergebnis gekommen", bewertete Carsten Beuß, Geschäftsführer der Tarifgemeinschaft für Betriebe des Kraftfahrzeug- und Tankstellengewerbes Baden-Württemberg, den Abschluss. "Der neue Tarifvertrag mit seiner sehr moderaten Anpassung der Vergütungen für das Jahr 2010 trägt der schwierigen wirtschaftlichen Situation der Branche im Jahr eins nach der Umweltprämie angesichts zurückgehender Zulassungs- und Verkaufszahlen bei Neuwagen deutlich Rechnung und bringt den Autohäusern und Kfz-Meisterbetrieben längerfristige Planungssicherheit." Positiv bewertete die Tarifgemeinschaft, dass es gelungen ist, in wirtschaftlich schwieriger Zeit eine Tarifrunde ohne jegliche Arbeitskampfmaßnahmen durchzuführen. "Die Arbeit in den Betrieben kann ungestört weitergehen", so Beuß weiter. Im Rahmen des Verhandlungsergebnisses wurden auch strukturelle Änderungen der tariflichen Regelungen beschlossen. So soll der Tarifvertrag zur Altersteilzeitarbeit modifiziert fortgesetzt werden. Dabei entfallen wegen der seit Jahresende 2009 fehlenden staatlichen Förderung die individuellen Ansprüche der Arbeitnehmer auf ein Altersteilzeitarbeitsverhältnis. "Die Tarifparteien haben einen guten Weg gefunden, wie das Instrument der Altersteilzeit auf freiwilliger Basis in Zukunft für Arbeitgeber und Arbeitnehmer erhalten bleiben kann." Zudem sollen Gespräche über den Abschluss eines Entgeltrahmenabkommens mit einheitlichen Entgeltgruppen für alle Beschäftigten und über Möglichkeiten der Beschäftigungssicherung der Auszubildenden geführt werden, teilte die Tarifgemeinschaft mit.

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