Pressemitteilung | Deutsches wissenschaftliches Institut der Steuerberater e.V.

Berufsrechtliche Fachtagung des DWS-Instituts zum Risikomanagement der Finanzverwaltung

(Berlin) - Die Planungen zur Abgabe elektronischer Steuererklärungen, die ab 2011 für Unternehmen zur Pflicht werden soll, und die Errichtung eines flächendeckenden Risikomanagement-Systems der Finanzverwaltung sind das Thema der Fachtagung für Berufsrecht, die das Deutsche wissenschaftliche Institut der Steuerberater (DWS-Institut) am 17. November 2008 in Berlin veranstaltete. Der Berufsstand der Steuerberater müsse sich frühzeitig mit der geplanten Digitalisierung befassen und sein Fachwissen in die Beratungen einbringen, sagte der Vorsitzende des DWS-Instituts und Präsident der Bundessteuerberaterkammer Dr. Horst Vinken. Der vorliegende Entwurf des Steuerbürokratieabbaugesetzes sehe bislang nur Vereinfachungen für die Finanzverwaltung vor, nicht aber für die Unternehmen und ihre Steuerberater. „Die Umstellung darf nicht als Einbahnstraße geplant werden. Insgesamt effizienter wird das Verfahren nur, wenn die Übermittlung der Steuererklärung und die Rückübermittlung des Bescheides einen Leistungskreislauf darstellen“, sagte Vinken.

Der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Arbeitskreises Berufsrecht des DWS-Instituts, Prof. Dr. Harald Herrmann, Universität Erlangen-Nürnberg, kritisierte, dass die Planungen zum Risikomanagement der Finanzverwaltung bislang zu kurz griffen. Notwendig sei eine stärkere Einbeziehung internationaler Überlegungen, etwa des „Tax Intermediaries Project“ der OECD. Weitere Fachbeiträge lieferten die Mitglieder des DWS-Arbeitskreises Prof. Dr. Thomas Mann, Universität Göttingen, Prof. Dr. Gerhard Ring, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Dr. Raoul Riedlinger, Mitglied des Präsidiums der Bundessteuerberaterkammer, und Prof. Dr. Reinhard Singer, Humboldt-Universität Berlin. Das Einführungsreferat hielt der Finanzwissenschaftler und Finanzsoziologe Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Backhaus, Universität Erfurt.

Der Wissenschaftliche Arbeitskreis Berufsrecht des DWS-Instituts wird die Thematik weiter begleiten. Ein Tagungsband ist geplant.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches wissenschaftliches Institut der Steuerberater e.V. Pressestelle Neue Promenade 4, 10178 Berlin Telefon: (030) 246250-1, Telefax: (030) 246250-50

(dh)

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