Pressemitteilung | (HESSENMETALL) Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen - Bezirksgruppe Darmstadt und Südhessen e.V.

Berufsausbildung in Deutschland vor neuen Herausforderungen: Akademisierung, Rückgang der Schülerzahlen und Mindestlohn

(Darmstadt) - Im aktuellen Bildungsbericht "Bildung in Deutschland 2014" kritisieren Forscher, dass nur noch jeder fünfte Betrieb (21,3 Prozent) ausbildet. Dadurch würden die Unternehmen den Fachkräftemangel mit verschulden und sich, angesichts der demografischen Entwicklung, wenig zukunftsorientiert zeigen.

"Glücklicher Weise treffen diese Ergebnisse nicht auf unsere Region zu, denn momentan bilden mehr als die Hälfte unserer 125 Mitgliedsunternehmen aus",
sagte Wolfgang Drechsler, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Darmstadt und Südhessen von HESSENMETALL.
Drechsler betonte zudem: "Die Unternehmen sind in vielfältiger Form aktiv, um Nachwuchs für ihre Ausbildungsberufe zu finden."

In Hessen haben 31,7 Prozent aller Einwohner über 15 Jahre die Hochschulreife. Aufgrund des anhaltenden Trends zur Akademisierung verlieren jedoch immer mehr Betriebe potenzielle Azubis an die Hochschulen.
Erschwerend hinzu kommt der allgemeine Rückgang der Schülerzahlen.

Andererseits verlassen immer noch jedes Jahr über 5 Prozent eines Jahrganges die Schule ohne jeglichen Abschluss. Sie müssen zunächst erst einmal grundlegende fachliche und soziale Kompetenzen erlangen, bevor sie überhaupt "ausbildungsreif" sind.

"Wir haben momentan keinen Mangel an Ausbildungsplätzen, sondern ein Matching-Problem", so Drechsler. Sein Verband setze alles daran, Betriebe mit geeigneten Bewerbern zusammen zu bringen: "Wir haben unser Bildungsengagement in den letzten Jahren weiter ausdifferenziert und bedienen uns aller zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle, um für eine Ausbildung oder ein Studium in Südhessen zu werben - und damit zumindest in unserer Technologieregion für ausreichend Fachkräfte zu sorgen."
Nachdenklich äußerte sich Drechsler zum "Experiment" Mindestlohn: "Wahrscheinlich jobben unentschlossene Jugendliche künftig lieber für rund 1.500 Euro brutto im Monat, als eine Ausbildung oder ein Studium zu beginnen."

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e.V. Bezirksgruppe Darmstadt und Südhessen (HESSENMETALL) Pressestelle Rheinstr. 60, 64283 Darmstadt Telefon: (06151) 29850, Fax: (06151) 298520

(sy)

NEWS TEILEN: