Berufsausbildung: IG Metall schlägt "Lern-Pakt" für benachteiligte Jugendliche vor
(Frankfurt am Main) - Mit einem "Lern-Pakt" zwischen IG Metall und Arbeitgeberverbänden will die IG Metall für Jugendliche, die besonderer Unterstützung bedürfen, die Chancen auf einen Ausbildungsplatz erhöhen. Schulabgänger, die nicht vermittelt werden könnten, sollten bis zu einem Jahr im Betrieb lernen, um im Anschluss an diese Berufsvorbereitung im selben Betrieb in eine Ausbildung zu wechseln. "Die schwierigen Startchancen benachteiligter Jugendlicher müssen in Zusammenarbeit von Arbeitgebern, Gewerkschaften und Schulen verbessert werden", betonte IG Metall-Vorstandsmitglied Erwin Vitt am 20. August in Frankfurt. Das betriebliche Praktikum sollte nach Meinung der IG Metall durch theoretischen Unterricht in besonderen Klassen der Berufsschule begleitet werden.
Die durch vielerlei Gründe benachteiligten Jugendlichen brauchten grundsätzlich nicht weniger sondern mehr Ausbildung, sagte Vitt. Energisch lehnte der Gewerkschafter Pläne von Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) ab, der zweijährige Ausbildungsberufe vorgeschlagen hatte. Eine verkürzte Ausbildung führe statt in den Beruf eher in die Arbeitslosigkeit,kritisierte Vitt. Denn in den Betrieben und Verwaltungen würden "Allrounder" und nicht "Hilfskräfte" gebraucht. Vitt warnte davor, die nicht vermittelten Bewerber in eine "Maßnahmenkarriere" abzuschieben. "Jugendliche brauchen eine klare Perspektive. Darum muss der "Lern-Pakt" an die Betriebe und damit an die Ausbildung angebunden werden." Vitt forderte Politik, Wirtschaft und Arbeitsverwaltung auf, bundesweit diesen neuen "Lern-Pakt" zu schnüren und in die Tat umzusetzen.
Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM)
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