Pressemitteilung | Handwerkskammer zu Leipzig

Berufliche Weiterbildung – lohnt sich das? / Ergebnisse einer Befragung von Absolventen

(Leipzig) - Um die persönliche Entwicklung nach erfolgreichem Abschluss einer Qualifizierung ging es in einer schriftlichen Befragung, die im Zeitraum von 1998 bis 2002 bei insgesamt 1 284 Absolventen beruflicher Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen der Industrie- und Handelskammer (IHK) und der Handwerkskammer (HWK) zu Leipzig durchgeführt wurde. Die Ergebnisse dieser so genannten Verbleibsanalyse liegen jetzt vor. Sie sind Teil eines Projektes des Berufsbildungsvereins Leipzig e.V. in Kooperation mit HWK und IHK zur Ermittlung des künftigen Fachkräftebedarfs der Unternehmen in der Region.

Zum Zeitpunkt der beruflichen Fortbildung war die Mehrheit der Befragten (74 Prozent) fest angestellt, 16 Prozent waren arbeitslos, sechs Prozent freiberuflich bzw. selbstständig. Als Hauptmotive für die Teilnahme an der Weiterbildung wurden am häufigsten genannt: Geplante berufliche Selbstständigkeit, Anpassung des Wissens an die wachsenden Arbeitsaufgaben und Verbesserung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Eingang in die Befragung haben folgende Abschlüsse gefunden: Betriebswirt, Meister, Bilanzbuchhalter, Schweißfachmann, Fachkaufmann, technisch/kaufmännische, gewerblich-technische und fremdsprachliche Fortbildung.

Die aktuelle Beschäftigungssituation der befragten Absolventen zeigt, dass die Bildungsmaßnahmen der Kammern wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische positive Effekte erzielten.

Die Zahl der Arbeitslosen hat sich um ein Drittel verringert (jetzt 10 Prozent). der Anteil der Selbstständigen/Freiberufler hat sich dagegen verdreifacht (18 Prozent). Dieser Zuwachs resultiert primär aus festen Anstellungsverhältnissen. Von den befragten Beschäftigten nimmt nach der Qualifizierung fast ein Drittel andere Aufgaben (30 Prozent) wahr. Rund ein Viertel (23 Prozent) ist in einer höheren Position beschäftigt. Für fast die Hälfte der Absolventen (45 Prozent) hat sich die Einkommenssituation durch die Fortbildung verbessert, jeder Zehnte gibt sogar eine starke Verbesserung an.
Besonders signifikant ist der Zusammenhang zwischen beruflichen Veränderungen und Einkommenssituation. Von den Absolventen, die jetzt mit anderen Aufgaben betraut sind, hat sich für die Hälfte (50 Prozent) das Einkommen verbessert, bei denen mit höherer Position sogar für drei Viertel (75 Prozent)
Berufliche Veränderungen durch die Fortbildung sowohl in Tätigkeit als auch beim Einkommen gibt es vor allem in der Gruppe der 20- bis 30-Jährigen (61/51 Prozent), bei den Absolventen im Alter von 41 bis 60 Jahren sind es immer noch 44/40 Prozent.

Das Potenzial an Befragten, die sich selbstständig machen würden, ist hoch. Ob Neugründung oder Übernahme eines bestehenden Unternehmens – jeweils ein Viertel der Befragten (außer den bereits selbstständigen) kann sich eine berufliche Selbstständigkeit vorstellen. Die Anzahl halbierte sich, als nach der konkreten Absicht gefragt wurde. Die Gründe, warum dieser Schritt bisher nicht gegangen wurde, liegen überwiegend im gesellschaftlich-wirtschaftlichen Bereich – die derzeitige wirtschaftliche Lage in Ostdeutschland, fehlende Perspektiven in der Region, fehlende soziale Absicherung bei Geschäftsaufgabe und im Alter sowie die Steuerpolitik wurden hier am häufigsten genannt. Persönliche Gründe wie mangelnde Branchenkenntnis, fehlende Kontakte, Gesundheit und Alter spielen eine deutlich untergeordnete Rolle.

Quelle und Kontaktadresse:
Handwerkskammer zu Leipzig Dresdner Str. 11-13, 04103 Leipzig Telefon: 0341/21880, Telefax: 0341/2188499

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