Berndt: Leistungsfähige Bankenmärkte brauchen starke lokale und internationale Anbieter
(Berlin) - Leistungsfähige und moderne Finanzmärkte brauchen den Wettbewerb zwischen großen, global agierenden Anbietern und lokal tätigen Instituten. Das sagte das Geschäftsführende Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Dr. Holger Berndt, anlässlich des 21. Deutschen Sparkassentages in Frankfurt/M. Die Struktur des deutschen Bankenmarktes mit dem Nebeneinander von global agierenden privaten Großbanken, dezentralen Sparkassen und genossenschaftlichen Instituten erfüllt diese Anforderungen in vorbildlicher Weise. Sie unterscheidet sich hier nicht von Bankenmärkten beispielsweise in Spanien, der Schweiz oder den USA. Wo diese Strukturen nicht bestehen, wird immer stärker der Bedarf gesehen, sie aufzubauen. Die Besonderheit des deutschen Bankenmarktes sei, dass die örtlich tätigen Institute in zwei Kooperationen, nämlich der Sparkassen-Finanzgruppe und der genossenschaftlichen Gruppe, zusammengeschlossen seien. Ihnen gegenüber stünden Konzerne mit einer durchgehend einheitlichen Ausrichtung, Führung und Steuerung. Konzerne schöpfen Kraft aus ihrer Größe, Kooperationen dagegen aus der Intensität ihrer Zusammenarbeit, so Berndt.
Deshalb mache es keinen Sinn, aus der Zahl der Kreditinstitute im deutschen Markt Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit der einzelnen Anbieter oder des Marktes insgesamt zu ziehen. Berndt betonte, dass eine Konsolidierung über Gruppengrenzen hinweg nach Vorstellung von Konzernen einzelne Teile aus der Verbundzusammenarbeit herausbrechen und so die Kooperationen schwächen würde. Im Ergebnis würde dies auf eine Schwächung des gesamten Bankenmarktes hinauslaufen. Es wäre unklug und würde allen internationalen Erfahrungen widersprechen, dieses Nebeneinander von starken international aufgestellten Banken und dezentralen, betriebswirtschaftlich effizient organisierten Kooperationen zu gefährden. Wenn die Politik den Bankenmarkt stärken wolle, sollte sie entsprechend bei Konzernen auf Konsolidierungen, sprich Fusionen, drängen. Bei Verbünden dagegen bedürfe es der Verbesserung der Arbeitsteilung.
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