Berndt: „In Deutschland nicht mehr Filialen als im EU-Durchschnitt“ / DSGV zu Äußerungen von Josef Ackermann

(Berlin) - Zu den Äußerungen von Josef Ackermann, Vorstandssprecher der Deutschen Bank, gegenüber der FAZ, dass die Filialdichte in Deutschland und die Kosten der Kreditinstitute zu hoch seien und die Erträge zu niedrig, sagt Dr. Holger Berndt, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV): „Die Äußerungen von Herrn Ackermann spiegeln das Bild der Deutschen Bank wider, nicht aber das der gesamten Kreditwirtschaft. Die Deutsche Bank hat geringe Marktanteile und folglich relativ hohe Vertriebskosten im Retailsegment. Ihre schwache Position in diesem Markt wird auch durch die soeben veröffentlichte Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer (ASU) belegt. Es ist gut, dass nicht die Deutsche Bank, sondern der Markt über die Zahl der Zweigstellen entscheidet. Bei den Sparkassen sind die Zweigstellen im Markt fundiert.“

Berndt wies darauf hin, dass die immer wieder vorgebrachte These von angeblich zu vielen Zweigstellen in Deutschland selbst den statistischen Fakten nicht entspreche. Hierzulande werde in der Statistik auch jede Postfiliale als vollwertige Bankzweigstelle gezählt. Bereinigt um diesen Effekt habe die Anzahl der Zweigstellen in Deutschland mit 5,0 je 10.000 Einwohner schon Ende 2001 unter dem Durchschnitt der übrigen Euro-Länder (5,4) gelegen. Und während es hierzulande seit 1997 zu einem deutlichen Zweigstellenabbau gekommen sei, sei das Zweigstellennetz in den anderen Ländern der Währungsunion sogar noch dichter geworden.

Berndt sagt weiter: „Für die Sparkassen ist die Filiale auch in Zukunft der zentrale Ort für die Kundenberatung und den Verkauf von Produkten. Auf dieser Basis streben wir an, unsere Marktstellung auszubauen, Erträge zu steigern und auch in Zukunft das kreditwirtschaftliche Angebot für alle Bevölkerungsteile sowie für kleine und mittlere Unternehmen sicherzustellen.“

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