Berndt: Beschluss des EU-Parlaments zur EU-Wertpapierdienstleistungsrichtlinie berücksichtigt Interessen aller Marktteilnehmer

(Berlin) - Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) begrüßt ausdrücklich die Übernahme des vom Wirtschafts- und Währungsausschuss vorgelegten Kompromissvorschlags zur neuen Wertpapierdienstleistungsrichtlinie durch das EU-Parlament. Das Parlament hat sich heute in erster Lesung dafür ausgesprochen, den außerbörslichen Wertpapierhandel (Internalisierung) detaillierten Aufsichtsregeln zu unterwerfen. Es folgt damit einer Empfehlung des Ausschusses, die dieser nach langwierigen Beratungen Anfang September ausgesprochen hatte.

“Mit der Annahme der Ausschussempfehlung hat das Parlament einen Kompromiss erzielt, der die unterschiedlichen Interessen der Marktteilnehmer angemessen berücksichtigt. Damit ist der Parlamentsbeschluss zugleich richtungweisend für die weiteren Beratungen der Mitgliedstaaten im Rat“, so Dr. Holger Berndt, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DSGV.

Berndt weiter: „Das Parlament hat sich dafür ausgesprochen, dass Internalisierungssysteme nicht einseitig auf Kosten der Börsen und übrigen Marktteilnehmer betrieben werden dürfen. Es ist vielmehr erforderlich, dass sie sich angemessenen Aufsichts- und Transparenzregeln unterwerfen. Dafür haben wir uns seit Beginn der Beratungen stark gemacht.“ Besonders wichtig sei dem DSGV gewesen, so Berndt weiter, dass auch professionellen Marktteilnehmern der Zugang zu außerbörslichen Plattformen gewährt werde. Dies sei schon deshalb erforderlich, um das effiziente Ausnutzen von Preis-, Kurs-, oder Zinsdifferenzen (Arbitragehandel) zwischen bankinternen Handelsplattformen und Börsen zu gewährleisten. „Auch dieses Ziel ist mit dem heutigen Abstimmungsergebnis erreicht worden.“

Konkret sieht der Parlamentsbeschluss vor, dass Wertpapierfirmen, die Internalisierungssysteme betreiben, ihre internen Kurse veröffentlichen und anderen Marktteilnehmern den Handel zu diesen Kursen ermöglichen müssen. Dies kann in der Weise geschehen, dass die internalisierende Bank die Kurse an einer Börse stellt oder anderen Marktteilnehmern den Zugang zu ihrem System gewährt.

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