Berliner Wirtschaft noch immer optimistiscBerliner optimistisch / Industrie ist Lokomotiv
(Berlin) - Die Berliner Wirtschaft ist weiterhin guter Stimmung. Trotz einer leichten Abkühlung der Euphorie des Frühjahres bleibt der Saldo aus positiven und negativen Lagebewertungen Berliner Unternehmen mit sehr guten 30 Prozentpunkten im Plus. Dies ergab eine Konjunkturumfrage der IHK Berlin im Mai 2008, bei der 1500 Unternehmen aus den Branchen Industrie, Dienstleistung, Handel, Bau, Touristik und Gastgewerbe befragt wurden.
Der Geschäftsklimaindex sank von 136 Punkten aus der Vorumfrage im Frühjahr 2008 auf 119 Punkte. Er liegt damit jedoch noch immer komfortable 19 Punkte über der 100 Punkte-Marke, bei der sich positive und negative Einschätzungen ausgleichen. Somit trotzt die Berliner Wirtschaft weiterhin den weltweiten konjunkturellen Unwägbarkeiten und zeigt sich in einem robusten Zustand. Von den Befragten klassifizierten vier von zehn Unternehmen die gegenwärtige Lage als gut, 50 Prozent sind zufrieden. Weiterhin meldeten 37 Prozent der Befragten gestiegene Umsätze, und bei fast jedem vierten hat sich die Ertragslage verbessert. Die Umfrage bestätigte die zuversichtlichen Erwartungen der IHK Berlin für das Jahr 2008. Ich bin optimistisch, dass Berlin in diesem Jahr eine ähnlich starke wirtschaftliche Entwicklung nimmt wie 2007, betonte heute (13. Juni 2008) IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder.
Die positive Entwicklung schlägt sich vor allem in den Beschäftigungsplänen nieder. Der Saldo der Beschäftigungspläne hat im Vergleich zur Vorumfrage sogar zugelegt und bewegt sich damit seit mehr als zwei Jahren um die sehr gute 20-Prozent-Marke. Fast ein Drittel der Unternehmen planen Neueinstellungen, 57 Prozent wollen ihren Personalstand konstant halten.
Auch der Saldo aus erhöhten und verringerten Investitionsplänen bleibt deutlich im Plus und spiegelt die immer noch hohe Investitionsbereitschaft Berliner Unternehmen wieder. Die Investitionen, eine markante Größe um die Tragfähigkeit einer konjunkturellen Entwicklung zu ermitteln, sind laut dem Umfrageergebnis vor allen Dingen motiviert durch Produktinnovationen, Kapazitätsausweitungen, aber auch durch Ersatzbedarf.
Die Industrie untermauerte ihre Rolle als Motor und Impulsgeber für die Berliner Konjunkturentwicklung: 55 Prozent der befragten Industrieunternehmen geben ein positives Lageurteil ab. Diese Einschätzung wird auch durch die amtliche Statistik bestätigt, die im ersten Quartal 2008 eine Umsatzsteigerung und Auftragszuwächse für die Berliner Industrie ausweist. Gerade einmal acht Prozent der Industriebetriebe schätzen ihre Lage als schlecht ein. Damit überholt die Branche sogar den Dienstleistungssektor, der in jüngster Vergangenheit stärkster Konjunkturtreiber war. Das zeigt, dass es zwingend notwendig ist, in Berlin wieder verstärkt auf Industriepolitik zu setzen, so Eder weiter.
Auch im Gastgewerbe zeichnet sich eine ausgesprochen positive Entwicklung ab. Dies gründet sich auf die konstanten Zuwächse der Anzahl an Gästen und Übernachtungen, welche in der amtlichen Statistik ausgewiesen werden. Durchwachsen bleiben hingegen die Einschätzungen der Handelsunternehmen, wobei der Großhandel seine aktuelle Lage deutlich positiver als der Einzelhandel einschätzt. Die positiven und negativen Zukunftserwartungen in der gesamten Handelsbranche gleichen sich aus. Wesentlich optimistischer bewertet dagegen die Baubranche ihre Aussichten. Die Zukunftserwartungen in diesem Bereich haben sich deutlich verbessert. Dies drückt sich vor allem im Anteil der Unternehmen aus, die Neueinstellungen planen. Dieser hat sich im Vergleich zur Vorumfrage mehr als verdoppelt.
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