Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen e.V. (BDU) - Hauptgeschäftsstelle Bonn

Berlin ist für die Krise besser gewappnet als andere Bundesländer / BDU-Präsident Schnieder befürwortet kurzfristige Maßnahmen und antizyklische Investitionen in Innovation und Bildung

(Berlin) - Welche Strategien und Maßnahmen sind wichtig, um auch in der Krise die Zukunft zu gestalten? Dieser Frage ging der Regionalarbeitskreis Berlin und Neue Länder des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater BDU am 26. März 2009 bei einer Dialogveranstaltung in Berlin zusammen mit Unternehmern und Vertretern der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin nach. Moderiert wurde die Veranstaltung von Wolf Kempert, Vorsitzender des BDU-Regionalarbeitskreises.

Dr. Petra König, IHK Bereichsleiterin Wirtschaftspolitik, stellte die zentralen Bausteine des IHK-Konzeptes "Berlin trotzt der Krise" vor. Die Berliner Wissenschaftslandschaft, so König, sei deutschlandweit führend und auch im Bereich Innovation habe die Hauptstadt die Nase vorn: Berlin nimmt beim Innovationsindex 2007 nach Baden - Württemberg Platz zwei ein. Aus drei Gründen sei Berlin in der Krise stärker als einige andere Bundesländer: Zum einen zeichne sich der Standort Berlin durch die drei zukunftsweisenden Wirtschaftscluster Verkehrs-, Kreativ- und Gesundheitswirtschaft aus. Mit einem Anteil von nur 15 Prozent im Gegensatz zu 40 Prozent im restlichen Bundesgebiet sei das produzierende Gewerbe in Berlin nur unterdurchschnittlich vertreten. Durch diesen eigentlichen Nachteil werde Berlin nicht ganz so schwer wie manch andere Region vom Zusammenbruch des Exportgeschäftes getroffen. Zum anderen hätten sich in Berlin viele mittelständische Unternehmen in der Technologiebranche mit hohen Alleinstellungsmerkmalen angesiedelt, welche weiterhin Personaleinstellungen planten.

Aus Unternehmersicht hält es Torsten Hannusch, geschäftsführender Gesellschafter der GIG GmbH für mittelständische Unternehmen in Berlin, für außerordentlich wichtig, weiterhin in Zukunftsbranchen wie zum Beispiel Chemie, Pharma, Biotechnologie und Reinigungstechnik zu investieren. Zudem müsse auch an innovative Finanzierungsmaßnahmen, wie Partnerschaften und Kooperationen gedacht werden, um die Abhängigkeit von Banken zu vermindern. Generell solle immer der Kundennutzen gesucht werden, hier seien zur Zeit in hohem Maße Kosteneinsparlösungen gefragt. Kleine und mittelständische Unternehmen seien die "Innovationstreiber", da sie flexibler sind und oft mit größeren Unternehmen zusammenarbeiten, so Hannusch.

Für Antonio Schnieder, BDU-Präsident sowie Deutschland-Chef und globales Vorstandsmitglied bei Capgemini, ist es jetzt besonders wichtig, sowohl kurzfristige Maßnahmen einzuleiten, als auch antizyklisch in Innovation und Bildungspolitik zu investieren. In allen zukunftsträchtigen Branchen - wie zum Beispiel Energie- und Umwelttechnik, Mobilität, IT, Gesundheits- und Sicherheitstechnik - sei Deutschland global gesehen gut aufgestellt, hier müsse aber kontinuierlich weiter investiert werden. Allerdings fehle es schon heute an gut ausgebildeten Absolventen für diesen Bereich, sodass Forschungsabteilungen zunehmend nach Indien und China verlegt würden. Dem könne nur mit ausreichend hohen Investitionen in die Bildung entgegengewirkt werden. Konkret seien momentan kurzfristig wirkende Impulse notwendig. Hier müsse zum Beispiel über eine zeitlich begrenzte Umsatzsteuersenkung nachgedacht werden.

Alle Teilnehmer waren sich darin einig, dass die Förderung von Innovation auch in der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft vorangetrieben wird. Damit müsse auch eine Entbürokratisierung der Forschungsförderung mittelständischer Unternehmen einhergehen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater e.V. (BDU) Klaus Reiners, Pressesprecher Zitelmannstr. 22, 53113 Bonn Telefon: (0228) 9161-0, Telefax: (0228) 9161-26

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