Berlin engagiert sich für Equal Pay: Info-Broschüre und 22-Prozent-Rabatt-Aktion
(Berlin) - Die Business and Professional Women (BPW) Germany rufen den Equal Pay Day am 20. März 2015 unter dem Motto aus Spiel mit offenen Karten: Was verdienen Frauen und Männer?
"Wir wissen, dass wir mit dem Thema Gehaltstransparenz ein großes und komplexes Tabu aufbrechen", erklärt Henrike von Platen, Präsidentin des BPW Germany. "Damit Frauen die Bezahlung fordern können, die ihnen zusteht, müssen sie jedoch den Wert ihrer Arbeit und die betriebs- und branchenüblichen Gehälter kennen."
Transparente Vergütungsstrukturen und Arbeitsbewertungsverfahren sind eine zentrale Voraussetzung, um die Lohnlücke von 22 Prozent endlich zu schließen. Die Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Berliner Bezirke und der BPW Germany geben gemeinsam eine Broschüre zum Equal Pay Day heraus und informieren über das aktuelle Schwerpunktthema. Sie wird seit dieser Woche an zentralen Orten an die Berlinerinnen und Berliner verteilt und liefert Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Lohntransparenz sowie zur Aktion 22 Prozent Rabatt, an der sich rund 200 Geschäfte in ganz Berlin beteiligen.
"Um Entgeltungleichheit zu reduzieren, müssen wir sie erkennen und deutlich machen", betont Dilek Kolat, Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen. "Wir sind in meiner Senatsverwaltung mit gutem Beispiel vorangegangen und haben die geschlechtergerechte Entlohnung mit dem eg-check-Verfahren überprüfen lassen. Dabei zeigte sich, dass eine geschlechtsneutrale Arbeitsbewertung durch die Entgeltordnung des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst erschwert wird. Das spornt uns an, das Thema zusammen mit der Antidiskriminierungsstelle des Bundes weiter zu verfolgen."
"Über Geld spricht man nicht? Wir schon!", erklärt Brigitte Kowas im Namen der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der zwölf Berliner Bezirke. "Frauen verdienen in Deutschland bei gleicher Qualifikation und gleicher geleisteter Arbeit häufig weniger als Männer. Dies widerspricht nicht nur dem im Grundgesetz verankerten Gleichheitsprinzip der Geschlechter, sondern ist gesamtgesellschaftlich mit weitreichenden Folgen verbunden. Die Ursachen dafür sind vielschichtig, beginnen bei der Berufswahl und enden oft in der Altersarmut von Frauen."
Um zumindest am "Tag für gleiche Bezahlung" für Gerechtigkeit zu sorgen, gewähren rund 200 Berliner Geschäfte allen Frauen am 20. März 2015 einen Rabatt von 22 Prozent auf ausgewählte Artikel und Dienstleistungen. Auf der Internetseite www.22-prozent.de können sich Kundinnen über die Adressen und Angebote der teilnehmenden Unternehmen informieren. Frauen können die Aktion unterstützen, indem Sie am Equal Pay Day in den Geschäften shoppen und rote Taschen tragen, die auf die roten Zahlen in ihren Geldbörsen aufmerksam machen. Auch in diesem Jahr wehen zudem wieder bundesweit die roten Fahnen für Entgeltgleichheit. Berlin zeigt Flagge an zahlreichen Bezirksrathäusern. Über weitere Veranstaltungen in ganz Deutschland informiert Sie die interaktive Aktionslandkarte unter www.equalpayday.de/aktionslandkarte.
Am 20. März 2015 ist Equal Pay Day. Bis zu diesem Tag müssen Frauen in Deutschland umsonst arbeiten. Denn erst nach 79 Tagen verdienen sie bei einer Lohnlücke von 22 Prozent den gleichen Bruttostundenlohn wie ihre männlichen Kollegen. Auch in Berlin setzen sich zahlreiche Unterstützer und Unterstützerinnen zum Aktionstag für die faire Bezahlung von Frauen und Männern ein, der sich in diesem Jahr um das Schwerpunktthema Transparenz dreht.
Quelle und Kontaktadresse:
BPW Business and Professional Women - Germany e.V.
Simone Denzler, Pressesprecherin
Sigmaringer Str. 1, 10713 Berlin
Telefon: (030) 311 705 15, Fax: (030) 311 705 16