Bericht des Wehrbeauftragten: Die Grenze des Zumutbaren für die Truppe ist erreicht
(Bonn/Berlin) - Der Deutsche BundeswehrVerband sieht sich durch den Bericht des Wehrbeauftragten in seiner Einschätzung bestätigt, dass die Belastungen der Soldatinnen und Soldaten die Grenze des Zumutbaren erreicht haben. "Der Wehrbeauftragte hat völlig zu Recht angemahnt, dass der Eindruck falsch ist, die Soldaten seien grenzenlos belastbar", erklärt der stellvertretende Vorsitzende des BundeswehrVerbandes, Wolfgang Ostermeier. Die unverändert hohe Zahl der Eingaben zeige, wie sehr der ständige Anpassungsdruck die Streitkräfte fordere. "Zudem hat Dr. Willfried Penner an den richtigen Stellen den Finger in die Wunde gelegt", betont Ostermeier weiter. "Die schlechte Beförderungssituation bei den lebensälteren Unteroffizieren und die unerträgliche Diskrepanz zwischen Ost- und Westbesoldung stehen beim BundeswehrVerband ganz oben auf der Agenda."
Der Eindruck des Wehrbeauftragten, die Neufassung des Versorgungsrechts sei für die Soldaten von existentieller Bedeutung, decke sich ebenfalls mit der Beurteilung des BundeswehrVerbandes. "Deswegen appelliert der BundeswehrVerband an die beteiligten Ministerien, bei der Ressortabstimmung die Interessen der Soldaten im Auge zu behalten. Auch der Wehrbeauftragte hat dies in der Pressekonferenz unterstrichen", erklärt Ostermeier. Darüber hinaus müssten sich die Streitkräfte der Forderung nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellen, die einige Soldatinnen in ihren Eingaben erhoben haben.
Der stellvertretende Bundesvorsitzende warnt davor, die Soldaten überzustrapazieren. Wenn beispielsweise der Verteidigungsetat weiter zusammengestrichen würde, sei das so genannte Attraktivitätsprogramm der Bundeswehr nur noch Makulatur. Für diesen Fall kündigt Ostermeier den massiven Protest des BundeswehrVerbandes an.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher BundeswehrVerband e.V. (DBwV)
Südstr. 123, 53175 Bonn
Telefon: 0228/38230, Telefax: 0228/3823220
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Wüstner: Wir wünschen Ursula von der Leyen viel Glück und Erfolg in Brüssel - die für die Bundeswehr elementar notwendigen Trendwenden liegen nun in der Hand ihres Nachfolgers
- Kanzlerin bekennt sich zu Zwei-Prozent-Ziel / Wüstner: "Erhöhung der Verteidigungsausgaben ist alternativlos - entscheidend wird der Haushalt 2018 sein!"
- Bundeswehr und Polizei sollen gemeinsam Einsatz im Innern üben / Wüstner: Nicht zu üben wäre verantwortungslos