Pressemitteilung | Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V. (DStGB)

Bereits 31.000 Schulen "Online"

(Berlin) - Bereits 31.000 der insgesamt ca. 36.000 Schulen in Deutschland verfügen über einen Internetanschluss und damit die Möglichkeit, das weltweite Datennetz für Unterrichtszwecke zu nutzen. Hierauf wies das Geschäftsführende Präsidialmitglied des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Dr. Gerd Landsberg heute in Berlin hin. Gleichzeitig betonte die überragende Bedeutung des Einsatzes elektronischer Medien im Schulunterricht. Der Umgang mit Computern und darauf basierender Kommunikationstechnik werde bald als berufliche Grundqualifikation gleichberechtigt neben Lesen, Schreiben und Rechnen stehen. "Computer und moderne Kommunikationstechnologie werden das grundlegende berufliche Handwerkszeug des 21. Jahrhunderts sein, deshalb muss der Einsatz neuer Medien in Schulen eines der vorrangigen Ziele der Bildungspolitik sein", sagte Landsberg.

Mit der Computertechnologie allein ist es aber nicht getan. Ohne massiven Ausbau der Bildung wird Deutschland keine Zukunft haben. Notwendig ist ein Bündnis für Bildung. Zu berücksichtigen ist auch, dass Spitzenleistungen ohne Eliten nicht möglich sind. Dazu müssen die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden. Zur Zeit gibt Deutschland lediglich 0,08 % des Bruttoinlandsprodukts für Bildung aus. Die US-Amerikaner bringen es auf 1,29 %. Selbst Mexiko investiert 0,27 % seines Volkseinkommens in Bildung. Staat, Wirtschaft und Bürger sind finanziell gefordert.

Gleichzeitig warnte Landsberg vor einer einseitigen finanziellen Überforderung der für die Schulausstattung verantwortlichen Städte und Gemeinden. Diese hätten in jüngster Vergangenheit enorme Anstrengungen unternommen um ihrer bildungspolitischen Verantwortung gerecht zu werden. Nahezu jede Schule verfüge mittlerweile über Computer. Die Grenzen der finanziellen Belastbarkeit seien jedoch erreicht. "Es wird den kommunalen Schulträgern nicht möglich sein, auf Dauer dafür zu sorgen, dass die Computerausstattung an Schulen mit der technologischen Entwicklung Schritt hält" sagte Landsberg. Notwendig ist eine grundlegende Neuausrichtung der Bildungsfinanzierung der Ebenen von Bund, Ländern und Gemeinden.

Bund und Länder müssten erkennen, dass die multimediale Grundbildung der Bevölkerung im gesamtgesellschaftlichen Interesse liege und deshalb auch gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei. "Wenn wir uns nicht im internationalen Vergleich abgeschlagen im Mittelfeld wiederfinden wollen, müssen dauerhafte und übergreifende Finanzierungsinstrumente geschaffen werden, die die Lasten auf alle staatlichen Ebenen verteilen".

Als Modell mit Vorbildfunktion bezeichnete Landsberg das Vorhaben der Deutsche Telekom AG, bis zum Ende des Jahres 2001 alle Schulen mit einem kostenfreien Internetzugang ausstatten. Das Projekt komme gut voran und zeige, dass sich im Rahmen der Kooperation zwischen Kommunen und Privatwirtschaft auch hochgesteckte Ziele erreichen ließen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB) Marienstr. 6 12207 Berlin Telefon: 030/77307201 Telefax: 030/77307200

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