Bereinigungssitzung des Haushaltsauschusses im Bundestag / Nicht nur fordern, auch fördern! / Die Immobilienwirtschaft braucht konstante und effiziente Förderungen
(Berlin) - Anlässlich der im Bundestag stattfindenden Bereinigungssitzung des Haushaltsauschusses fordert der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen mehr Zugeständnisse gegenüber der Immobilienwirtschaft. "Energiewende, Klima- und demografischer Wandel halten unsere Branche fest im Griff. Bei stetig steigenden Anforderungen wie in der Energieeinsparverordnung (EnEV) muss es auch wirtschaftlich adäquate Förderungen für die Immobilienwirtschaft als Antwort geben", so Walter Rasch, Präsident des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen.
Städtebauförderung
"Die Programme der Städtebauförderung stärken die Attraktivität der Städte als Wohn- und Wirtschaftsstandorte. Sie sind ein wichtiges Instrument, um die Kommunen bei ihren investiven Aufgaben zu unterstützen. Es ist daher dringend notwendig, die finanzielle Ausstattung den Anforderungen entsprechend realistisch und angemessen anzupassen", fordert Walter Rasch. Derzeit sind für die Städtebauförderung 455 Millionen Euro eingestellt, damit bleibt die Förderung weiterhin unter dem Niveau von vor 2010.
Verbesserungsbedarf sieht der BFW insbesondere beim Programm Städtebaulicher Denkmalschutz West, das 2009 erstmalig aufgelegt wurde. Hierzu Rasch: "In den letzten vier Jahren wurde hierüber in den alten Bundesländern entscheidendes geleistet. Es ist aber auch deutlich geworden, dass die bisher eingestellten Mittel bei weitem nicht ausreichen, um dem drastischen Nachholbedarf gerecht zu werden." Für das Programm Denkmalschutz West sind derzeit rund 29 Millionen Euro eingestellt, der Denkmalschutz Ost erhält rund 62 Millionen Euro.
Energetische Stadtsanierung
Dagegen ist die Bundesregierung mit der energetischen Stadtsanierung auf einem guten und richtigen Weg. "Wir brauchen integrierte Konzepte auf der Quartiersebene, um über das Einzelgebäude hinaus innovative und effizientere Einsparmöglichkeiten zu finden", kommentierte Walter Rasch. Das Potential von Maßnahmen auf städtebaulicher Ebene zur Energieeinsparung wird noch zu wenig Beachtung geschenkt. Walter Rasch regt daher an, die energetische Stadtsanierung zu verstetigt oder in den Programmen der Städtebauförderung stärker zu integrieren.
KFW-Förderung
Erfreulich sind die 1,5 Milliarden Euro für das CO2-Gebäudesanierungsprogramm. Die Mittel werden aber ausschließlich aus dem Energie- und Klimafonds bereitgestellt. "Um die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung zu erreichen, müssen die Mittel zur CO2-Gebäudesanierung verstetigt und den wirtschaftlichen Bedürfnissen laufend angepasst werden", fordert Rasch.
Eigentümer von Gewerbeimmobilien stehen in den kommenden Jahren vor einer Herkulesaufgabe. Ihr Flächenanteil in Deutschland beträgt mit der Industrie zusammen ca. 3260 km². Angesichts dieser enormen Fläche und steigender energetischer Anforderungen ist die Branche von den Herausforderungen der Energiewende mehr denn je betroffen. Das ERP-Energieeffizienzprogramm der KfW trägt daher wesentlich zur wirtschaftlichen Umsetzung von Energiesparmaßnahmen bei und beschleunigt den Investitionsprozess. Die hier eingestellten Mittel von 1 Millionen Euro sind ein erster richtiger Schritt, reichen jedoch bei weitem nicht aus, um auch in diesem Bereich energieeffiziente Resultate zu erzielen.
Der BFW begrüßt weiterhin die Entscheidung der Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und FDP, die das KfW-Programm "Altersgerecht Umbauen" wieder stärker in den Fokus rücken möchten. "Die Versorgung mit altersgerechtem Wohnraum sowie Betreuungs- und Pflegeangebote sind zentrale Zukunftsaufgaben für die Immobilienwirtschaft. Die Zuschüsse zum KfW-Programm sind daher unerlässlich. Wird das Anliegen heute im Haushaltsausschuss bestätigt, sehen wir uns in Sachen altersgerechter Modernisierung einen Schritt weiter", kommentierte Walter Rasch.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V. (BFW)
Pressestelle
Kurfürstendamm 57, 10707 Berlin
Telefon: (030) 32781-0, Telefax: (030) 32781-299
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Umsatz bei Gebäudebau bricht ein - Abwärtstrend setzt sich fort
- Angesichts von Wohnraumknappheit in mitteldeutschen Metropolen ist einseitige Fokussierung auf Bestandserhaltung nicht zielführend
- Weder technologieoffen noch praxisgerecht oder nachhaltig: BFW Mitteldeutschland lehnt Novelle des Gebäudeenergiegesetzes ab