Benzinpreise um bis zu 4 Cent je Liter gestiegen - AvD-Prognose wurde leider bestätigt

(Frankfurt) - "Aus den 50 Millionen Euro zusätzlichen Gewinn auf Kosten der Oster-Urlauber könnten auch leicht 60 oder sogar 70 Millionen werden", kritisiert AvD-Sprecher Jochen Hövekenmeier die Preisexplosionen pünktlich zur Oster-Reisewelle. Bereits am 25. März 2002 hat der Automobilclub AvD eine Benzinpreis-Prognose für das Osterwochenende aufgestellt: "Wir haben damit gerechnet, dass spätestens am Gründonnerstag bis zur Mittagszeit die Preise um 3 Cent angehoben werden."

Traurige Gewissheit haben am Abend des 27. März 2002 der multinationale Konzern Shell (am 28. März bereits Bericht in der Bild-Zeitung) geliefert und eine Erhöhung von bundesweit 2 Cent je Liter eingeräumt. Lapidare Begründung: mal wieder die Spotmarktpreise in Rotterdam.

Der AvD-Sprecher kritisiert besonders die Art und Weise, wie Autofahrer hier für dumm verkauft werden sollen: "Natürlich steigen die Preise in Rotterdam jedes Jahr pünktlich zwei Tage vor Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten und Beginn der Sommerferien, ...das wissen wir doch alle - und im Himmel ist Jahrmarkt!" Darüber hinaus sei die Angabe von 2 Cent je Liter nur ein Ablenkungsmanöver, weiß Hövekenmeier zu berichten: "wir haben zahlreiche Meldungen über Benzinpreiserhöhungen aus ganz Deutschland bekommen. 2 Cent je Liter war eher die Ausnahme. Besonders in Großstädten mussten wir Preisexplosionen von durchschnittlich 4 Cent je Liter verzeichnen, an einigen Markentankstellen sogar bis zu 5 Cent."

Warum die Ölkonzerne diese Taktik anwenden, liegt für den AvD auf der Hand: "Die meisten Menschen arbeiten in den Ballungsgebieten. Auf dem Weg von der Arbeit nach Hause geht es erst zur Tankstelle, und dann ab in den Urlaub. Der Gewinn für die Konzerne erhöht sich an einem Reisetag also besonders durch hohe Preise in den Ballungsräumen."

Abschließend zieht der AvD-Sprecher eine traurige Bilanz für das Osterwochenende: "Wir müssen davon ausgehen, dass die Ölkonzerne durch die pünktlichen Erhöhungen an diesem und den vorangegangenen Wochenende insgesamt 60 bis 70 Millionen Euro zusätzlichen Gewinn eingestrichen haben - auf Kosten der Osterurlauber, die sie dazu noch mit fadenscheinigen Begründungen für dumm verkaufen wollen."

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