Benzinpreise: AvD fordert Verbraucher zum Protest auf

(Berlin/Frankfurt) - Der Automobilclub von Deutschland e.V. (AvD) fordert die Autofahrer in Deutschland zum Protest gegen die willkürliche Preispolitik der Mineralölunternehmen auf. "Die jüngsten Preiserhöhungen um im Schnitt vier Cent sind völlig unbegründet", stellt Johannes Hübner, Sprecher des AvD, fest. "Die Lager sind voll und der Rohölpreis so stabil wie selten zuvor."

Vielmehr geht der AvD-Experte davon aus, dass die Mineralölunternehmen bewußt die Unsicherheit der Verbraucher mit der neuen Währung ausnutzen. "Die vermeintlich niedrigen Preise und die nur 'unwesentlichen' Erhöhungen, die die Tankstellen zum Teil schrittweise in der dritten Kommastelle ausführen, erscheinen vielen Verbrauchern noch nicht als das altbekannte Spiel der Mineralölunternehmen.", erläutert Hübner. Allein im vergangenen Jahr gab es mehr als 300 Preisveränderungen.

Mathias Wieland, Repräsentant des AvD in Berlin, schildert dabei beispielhaft die Situation in der Hauptstadt, wo die Preise für Benzin wieder passend zu den Winterferien erhöht worden seien. "Jetzt, wo viele Autofahrer noch die Chance zu einem Kurzurlaub nutzen, versuchen die Mineralölunternehmen mit den Urlaubsfahrern den schnellen Euro zu machen", kritisiert Wieland die leider schon "traditionelle" Preisrunde zu Beginn der Ferien. Zudem handelten die Mineralölunternehmen auch volkswirtschaftlich unverantwortlich: "Durch ihre Preistreiberei erhöhen sie die ohnehin zu hohe Inflationsrate nicht unwesentlich", so Wieland. Er fordert damit auch Politik und Kartellamt auf, die Kraftstoffpreise im Auge zu behalten. "Dieses unverantwortliche Handeln muß auch von der politischen Seite angeprangert werden."

Der Automobilclub ruft die Autofahrer auf, sich Ihrer Macht als Verbraucher bewußt zu werden und den Mineralölunternehmen zu zeigen, dass ungerechtfertigte Preiserhöhungen nicht unwidersprochen hingenommen werden. Der AvD empfiehlt den Autofahrern, in dieser Woche auf eine Tankfüllung zu verzichten. "Wenn nur ein Viertel der 40 Millionen PKW diese Woche eine Tankfüllung (50 Liter) weniger tanken, werden 500 Millionen Liter Kraftstoff eingespart - den Mineralölunternehmen würden rund 400 Millionen Euro am Umsatz fehlen", rechnet AvD-Sprecher Hübner vor. "Die Abstimmung an der Tanksäule wird von den Unternehmen verstanden, die dann hoffentlich wieder gerechtfertigte Preise an den Autofahrer weitergeben."

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