Belastungen des Mittelstandes steigen weiter
(Frankfurt am Main) - Von einem Abbau der Belastungen und einer Stärkung der Wettbewerbssituation der mittelständischen Wirtschaft ist zur Zeit nicht viel zu spüren meint Dagmar Bollin-Flade, Vorsitzende des DIHK-Mittelstandsausschusses und Vizepräsidentin der IHK Frankfurt am Main. Mindestlöhne über eine Ausweitung des Entsendegesetzes werden der regionalen Wirtschaft mehr schaden als nutzen, die angekündigte Wettbewerbsstärkung durch die Unternehmenssteuerreform wird es in dem Maße nicht geben und Pläne zur Einführung eines Tariftreuegesetzes in Hessen würde zu steigenden Bürokratiebelastungen des Mittelstandes führen.
Leidtragende des Mindestlohnes sind die kleinen und mittleren Unternehmen, ist sich Bollin-Flade sicher. Viele kleine Unternehmen werden die zusätzlichen Kosten durch steigende Löhne nicht schultern können. Das wird Arbeitsplätze kosten, vor allem für Geringqualifizierte und Berufseinsteiger, so die IHK-Vizepräsidentin. Eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hat ergeben, dass für 40 Prozent der Unternehmen die Arbeitskosten für Einfacharbeiten bereits jetzt zu hoch sind, so dass Einstellungen von Geringqualifizierten unterbleiben. Mit der Einführung von Mindestlöhnen wird sich diese Situation noch verschärfen. So hat eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) gezeigt, dass bei einem gesetzlichen Mindestlohn von 7,50 Euro bei einem Viertel der Beschäftigten in Kleinstbetrieben die Löhne angehoben werden müssten.
Auch von den Entlastungen der beschlossenen Unternehmenssteuerreform werden vor allem die kleinen Unternehmen nichts spüren. Die Unternehmen in FrankfurtRheinMain sind hoch innovativ. Gerade die so genannte Zinsschranke mit der Besteuerung von Krediten kann aber zu einer Investitionsbremse werden und damit die Innovationskraft der regionalen Wirtschaft gefährden so Dagmar Bollin-Flade.
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