Beirut: Erste Wunden sind versorgt, doch: "Die Seele ist die größte Wunde"
(Köln/Beirut) - Die gute Nachricht aus Beirut in der aktuellen Lage: die ersten Wunden der durch die Explosion Verletzten sind versorgt. Jetzt müssen die Medikamentenvorräte dringend aufgefüllt sowie Maßnahmen gegen Covid-19 verstärkt werden.
Malteser Landeskoordinator Clemens Mirbach ist aber auch überzeugt: "Die größte Wunde ist die Seele der Menschen. Der plötzliche, unvorhergesehene Verlust von Grundsicherheiten kam auf einen Schlag. Ein Drittel der Menschen an unseren mobilen Gesundheitsstationen bittet um Beruhigungsmittel, um über die nächsten 24 Stunden zu kommen." Für die kommende Tage ist die Entsendung von Fachleuten aus Deutschland für die Trauma-Bearbeitung vorgesehen.
Rund 200 libanesische Malteser sowie Nothilfe-Experten von Malteser International sind im Einsatz. "Viele Menschen möchten ihre Wohnung nicht verlassen, weil sie keine Fenster oder Türen mehr haben und jeder hineinkommen kann. Sie haben Angst um ihr letztes Hab und Gut", berichtet Landeskoordinator Clemens Mirbach. Die Ehrenamtlichen geben Lebensmittel aus und gehen auf die in den zerstörten Wohnungen lebenden Menschen zu und bringen ihnen das Nötigste.
Bereits seit Sommer 2014 leistet Malteser International in Zusammenarbeit mit der lokalen Assoziation des Malteserordens im Libanon humanitäre Hilfe. Gemeinsam betreiben sie mehrere mobile Gesundheitsstationen für syrische Flüchtlinge, die in ärmeren Regionen des Landes Zuflucht gefunden haben, sowie für mittellose Libanesen. Zudem unterstützen Malteser International und LAKM (Lebanese Association of the Knights of Malta) Gesundheitszentren im Norden des Landes mit Medikamenten und medizinischer Ausstattung und verteilen Hilfsgüter an syrische Flüchtlinge und bedürftige Libanesen, um deren Grundversorgung zu verbessern.
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