Bei den "Kieztouren mit Herz" Berlin aus sozialen Perspektiven entdecken
(Berlin) - Wie lebt es sich als sehbehinderter, suchterkrankter oder obdachloser Mensch in Berlin? Welche Orte können Trauernden Trost bringen? Welche Hilfsangebote gibt es für Sexarbeiter_innen? Die Caritas sieht ihre Aufgabe auch darin, ganz plastisch auf Problemlagen und Lösungsansätze, auf andere Lebensrealitäten aufmerksam zu machen. Das geschieht in Berlin etwa bei "Kieztouren mit Herz".
"Das Besondere an unseren Kiezspaziergängen ist, dass die Teilnehmenden mit Menschen, Themen und Geschichten in Berührung kommen, die fern ihres Alltags liegen und die sie sonst nicht erleben würden", erklärt Caritas-Projektkoordinatorin Bernadette Feind-Wahlicht. Die Spaziergänge behandeln dabei in der Regel aktuelle soziale Herausforderungen und lassen häufig Menschen zu Wort kommen, die am Rand der Gesellschaft stehen oder wenig wahrgenommen werden. "Wir sprechen nicht über Betroffene, sondern wir kommen gemeinsam mit ihnen ins Gespräch. Hauptaspekt dabei ist, nicht das Problem in den Mittelpunkt zu stellen, sondern den jeweiligen Menschen mit seinen subjektiven Gefühlen und Ansichten - das schafft Nähe und Interesse und sensibilisiert die Zuhörer," erklärt sie weiter. Diese persönlicheren Ansichten werden dann noch um Beratungsangebote im Stadtteil oder um Selbsthilfeangebote erweitert.
Feind-Wahlicht und ihr Team, bestehend aus Mitarbeitenden der Caritas, des Erzbistums Berlin und des Katholischen Deutschen Frauenbundes, suchen seit 2016 mehrmals im Jahr gemeinsam nach spannenden Themen und Trends sowie Facetten der sozialen Arbeit und konzipieren dann die jeweiligen Kieztouren. In diesem Jahr fanden drei Kieztouren mit Herz statt. Die letzte führte Anfang Oktober durch den Bezirk Neukölln mit dem Schwerpunktthema rechtsextreme Gewalt. Unter anderem wurde bei der Tour die Aktion Noteingang vorgestellt, die Schutzräume für Opfer von Gewalt und Rassismus anbietet. In Kürze werden die nächsten Kieztouren mit Herz für 2023 unter Erzbistum Berlin: Kieztour mit Herz veröffentlicht.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Caritasverband e.V.
Mathilde Langendorf, Pressesprecherin
Karlstr. 40, 79104 Freiburg
Telefon: (0761) 2000, Fax: (0761) 200541
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Gründliche Abwägung statt Eile
- Erhebung in Caritas-Beratungsstellen: Für mehr als 40 Prozent der Ratsuchenden ist Digitalisierung eine weitere Hürde beim Zugang zu sozialstaatlichen Leistungen
- Caritas und SkF fordern: Entscheidung über das Monitoring von Pränaltests muss zurück auf die Tagesordnung des Bundestags