Behinderung darf kein Nachteil sein!
(Berlin) - Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember ruft der Sozialverband VdK dazu auf, die Inklusion in allen Lebensbereichen voranzutreiben und ein gleichberechtigtes Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung zu ermöglichen. "Behinderung darf kein Nachteil sein!", so Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland.
Mit dem Bundesteilhabegesetz seien zwar einige Fortschritte in der Behindertenpolitik erzielt worden. "Dennoch werden Menschen mit Behinderung nach wie vor in vielen Bereichen von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen", kritisiert die VdK-Präsidentin.
Großen Handlungsbedarf sieht der VdK vor allem im Bereich Barrierefreiheit. "Wir fordern, dass die privaten Anbieter von Gütern und Dienstleistungen, also etwa Gaststätten, Hotels, Supermärkte, Arztpraxen oder Internetportale, endlich zur Barrierefreiheit verpflichtet werden. Bisher wurde hier auf Freiwilligkeit gesetzt, aber das funktioniert nicht", erklärt Mascher. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz müsse deshalb überarbeitet werden, damit auch private Anbieter mit klaren Vorgaben zur Barrierefreiheit verpflichtet sind.
Aus Sicht des VdK sind beim Bundesteilhabegesetz ebenfalls Nachbesserungen nötig. "Das Recht auf die freie Wahl des Wohnorts darf nicht aus Kostengründen infrage gestellt werden. Auch Menschen mit schweren Behinderungen wollen selbstbestimmt in der eigenen Wohnung leben. Die dafür notwendige finanzielle Unterstützung ist sicherzustellen", so Mascher. Um selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, müsste es jedoch auch deutlich mehr barrierefreie Wohnungen geben. "Dies käme auch der wachsenden Zahl von Älteren zugute", erklärt die VdK-Präsidentin. Der VdK fordert, das Programm "Altersgerecht Umbauen" der KfW-Förderbank deutlich aufzustocken.
In Sachen Inklusion fehlen aber noch andere wichtige Bausteine. "Es muss für Menschen mit Behinderung mehr Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten am allgemeinen Arbeitsmarkt geben. Und das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung muss endlich vorangebracht werden", so Mascher.
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