BDSW im Gespräch mit Team Wallraff - Thema "Security" muss wieder aufgegriffen werden
(Bad Homburg/Magdeburg) - Der BDSW forderte die Reporter des Team Wallraff nochmals zu einer tiefergehenden Bearbeitung und Recherche zu den in ihrer RTL Reportage "Team Wallraff - Reporter undercover" aufgezeigten Zuständen in einigen Sicherheitsunternehmen auf. Im Nachgang der Reportage trafen sich heute BDSW-Präsident, Gregor Lehnert, und BDSW-Hauptgeschäftsführer, Dr. Harald Olschok, mit Reporter Thorsten Misler, der sich als Mitarbeiter undercover in den gezeigten Sicherheitsunternehmen umgesehen hat, zu einem Gespräch. Misler will nun auch den Ursachen und Problemen auf behördlicher Seite nachgehen.
"Wenn man über Missstände berichtet, darf man die Ursachen und auch daraus resultierende Schlupflöcher nicht außer Acht lassen!", so Gregor Lehnert.
Die RTL- Reportage vom 12.05.2014 berichtete am Beispiel einer Hand voll Sicherheitsunternehmen über Missstände in der Sicherheitsbranche. Eine solche Berichterstattung kratze auf Kosten des Ansehens der gesamten Sicherheitsbranche, leider nur an der Oberfläche eines langen bekannten Problems. "Unter den deutschlandweit 4.000 Sicherheitsunternehmen finden sich leider auch solche "Schwarzen Schafe", wie die vom Team Wallraff gezeigten." so Olschok.
Im Zuge der Reportage werde allerdings nicht aufgezeigt, wie es eben diesen Unternehmen ermöglicht wird, die Zugangskriterien der Branche zu unterlaufen oder bindende Tariflöhne nicht zu zahlen. Seitens des BDSW wird dies seit Jahren bemängelt, alle Forderungen nach einer deutlichen Verschärfung der Gewerbezugangsregelung sowie regelmäßige Überprüfungen der Unternehmer und Beschäftigten in der Sicherheitsbranche verliefen allerdings im Sande. Das zuständige Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) werde bislang leider nicht tätig, um Vorgehen, wie in der Reportage gezeigt, zu verhindern oder zumindest zu ahnden.
Der BDSW hat nach Ausstrahlung der Reportage darauf hingewiesen, dass eine Befragung des Verbandes und des zuständigen Ministeriums, im Vorfeld nicht stattgefunden hat. "Dies hätte", so Lehnert, "zu einer sachdienlichen Berichterstattung der Gegebenheiten in der Sicherheitswirtschaft beigetragen. Im Gespräch mit Thorsten Misler wurde dies nun nachgeholt und die Frage nach der behördlichen Zuständigkeit besprochen", so Lehnert.
Die entscheidende Verantwortung bleibe bei den privaten und vor allem öffentlichen Auftraggeber, bei der Auswahl eines Sicherheitsunternehmens nicht nur auf den Preis, sondern auf die Qualität der angebotenen Sicherheitsdienstleistung zu achten. Nur so könne Lohndumping unterbunden werden. Die inzwischen erreichte Leistungsfähigkeit der privaten Sicherheitsdienste mit Ausbildungsberufen, Studiengängen und entwickelten Standards muss auch in der Praxis nachhaltig umgesetzt und tatsächlich nachgefragt werden, so der BDSW-Präsident.
"Im Sinne aller Unternehmen der Sicherheitsbranche, die faire Arbeitgeber sind, sich an Vorgaben halten und die geleistete Arbeit der Mitarbeiter entsprechend der abgeschlossenen Tarifverträge entlohnen, bleibt zu hoffen, dass das Team Wallraff dem Zuschauer die heute besprochenen Hintergründe ebenso aufzeigt, wie es bei den Missständen und dem Fehlverhalten einzelner Unternehmen geschehen ist. Die Mehrheit der Unternehmen entspricht nicht den im Rahmen der Reportage gezeigten "Schwarzen Schafen", so Lehnert abschließend.
Quelle und Kontaktadresse:
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