BDSI fordert breite Entlastung beim Strompreis für alle produzierenden Unternehmen in Deutschland
(Bonn) - "Der Strompreis ist zu einer relevanten Kostenposition geworden und die anhaltend äußerst hohen Stromkosten in Deutschland sind eine enorme Belastung auch für die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Süßwarenindustrie", sagt Bastian Fassin, Vorsitzender des Bundesverbands der deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI). "Die Bundesregierung muss deshalb so schnell wie möglich für eine dauerhaft sichere Energieversorgung zu international wettbewerbsfähigen Kosten sorgen - und zwar für alle Unternehmen. Mögliche Energiereserven in Deutschland, wie etwa Gas, müssen umgehend genutzt werden!" Zwar sind die Kosten für Strom in Deutschland zuletzt gesunken, doch liegen sie noch deutlich über dem Niveau von 2019 (+ 40 Prozent) und übersteigen die Preise im europäischen Ausland bei weitem.
Der von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck eingebrachte Vorschlag eines Industriestrompreises stößt als rein temporäre Überbrückungslösung zwar auf Zustimmung, muss jedoch für alle Branchen gelten. "Denn auch der lokale Lebkuchenbäcker steht mit dem regionalen Großbäcker im Wettbewerb und dieser mit Unternehmen etwa in Frankreich oder Polen", so Fassin weiter. "Nicht nur die derzeit in der Politik diskutierten Branchen, wie Chemie oder Glas, stehen in einem scharfen europäischen Wettbewerb um Kunden und Investitionen."
Um die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produktionsbetriebe und damit einhergehend die Attraktivität des Standorts Deutschland und Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern, fordert der BDSI von der Bundesregierung konkret folgende regulatorische Maßnahmen:
- Sicherstellung eines dauerhaft wettbewerbsfähigen Strompreises durch die Politik,
zunächst durch Abschaffen der staatlichen Kostenpositionen wie Steuern und Netzentgelten und
dauerhaft durch die drastische Erhöhung des Stromangebotes,
- Senkung der Stromsteuer auf das EU-Mindestmaß von 0,005 Cent/kWh,
- Einführung eines Industriestrompreises als Überbrückungslösung für alle Branchen,
insbesondere denen im europäischen und internationalen Wettbewerb,
- Beibehaltung der bisherigen Preisbremsen für den gesamten Winter 2023/24
unter Absenkung des Preises,
- Einführung eines bundeseinheitlichen Netzentgeldes,
- Entschlackung der Genehmigungsverfahren und drastischer Ausbau
der öffentlichen Speicherkapazitäten zur Sicherung der für die Industrie
erforderlichen Grundlast aus erneuerbaren Energien.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI)
Solveig Schneider, Leiterin Kommunikation
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