BDS-Mitglieder mit hohen Erwartungen aber auch Skepsis an die vermeintliche neue Bundesregierung
(Fellbach) - Der Bund der Selbständigen Baden-Württemberg e.V. hat eine Blitzumfrage unter seinen Mitgliedern durchgeführt, um herauszufinden, welche bundespolitischen Themen für die Selbstständigen in Baden-Württemberg derzeit am drängendsten sind und welche Erwartungen sie an die zukünftige Bundesregierung adressieren.
Wirtschaftspolitik, Migrationspolitik und internationale Sicherheitspolitik dominieren
Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die wirtschaftliche Entwicklung für die Selbstständigen in Baden-Württemberg oberste Priorität hat. 82,67 % der Befragten halten Wirtschaftspolitik für eines der dringendsten Themen, mit denen sich die nächste Bundesregierung befassen muss. Ebenfalls von hoher Relevanz ist die Migrationspolitik (64,62 %) und die internationale Sicherheitspolitik (42,24 %). Themen wie Arbeitsmarktpolitik (10,11 %) oder Verkehrspolitik (2,53 %) spielen hingegen eine deutlich untergeordnete Rolle.
Im Bürokratieabbau liegt weiterhin das größte Hemmnis
In der Wirtschaftspolitik zeigt sich ein klarer Fokus auf Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Die Reduzierung von bürokratischen Lasten wird von 84,84% der Befragten als einer der wichtigsten Punkte angesehen. Auch die Senkung der Energiepreise wird von 58,48 % als essenzielle Maßnahme angesehen, gefolgt von der Reduzierung der Steuerlast (46,21 %). Auch Förderung von Investitionen (31,41 %) sind für viele Selbstständige ein zentrales Anliegen, während Aspekte wie die Modernisierung des Arbeitszeitrechts (13,72 %) oder die Förderung von Neugründungen und Unternehmensnachfolge (9,39 %) weniger stark im Fokus stehen.
Großes Zutrauen bei Führungsrolle in Europa, Skepsis bei Migration und Bürokratieabbau
Ein weiteres wichtiges Thema der Umfrage war die Einschätzung der Regierungsfähigkeit einer möglichen CDU/CSU- und SPD-Koalition. Dabei zeigen sich gemischte Einschätzungen: 58,70 % der Befragten trauen einer solchen Regierung zu, eine Führungsrolle in Europa zu übernehmen, während 33,33 % dies verneinen. In Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sind 59,21 % optimistisch, aber 33,21 % äußern Zweifel. Beim Thema der inneren Sicherheit glauben 55,80 % an eine erfolgreiche Regierungsarbeit, wohingegen 35,14 % skeptisch bleiben.
Besonders kritisch sehen die Selbstständigen jedoch die Kompetenz einer CDU/CSU- und SPD-Regierung in der Migrationspolitik sowie beim Bürokratieabbau. Nur 36,10 % trauen der Regierung zu, die Migrationsfrage nachhaltig zu klären, während 54,51 % dies für unwahrscheinlich halten. Auch zweifeln 46,57% der Befragten daran, dass diese Koalition es schafft, eine günstige Energiever-sorgung zu garantieren, nur 42,6% der befragten sind hinsichtlich dessen optimistisch gestimmt. Noch deutlicher ist das Misstrauen beim Thema Bürokratieabbau: Lediglich 27,44 % glauben, dass CDU/CSU und SPD hier spürbare Verbesserungen erzielen könnten, während 63,90 % dies bezweifeln.
„Die Umfrageergebnisse verdeutlichen die zentralen Anliegen der Selbstständigen in Baden-Württemberg“, so die Präsidenten Bettina Schmauder und Jan Dietz. “Eine verlässliche Wirtschaftspolitik mit weniger Bürokratie, stabilen Energiepreisen und besseren Investitions-bedingungen wird als entscheidend für die Zukunft der kleinen und mittleren Unternehmen angesehen. Die Unternehmen setzen aber auch darauf, dass Deutschland eine Führungsrolle in Europa einnimmt. Gleichzeitig zeigt sich aber eine gewisse Skepsis gegenüber der Problemlösungskompetenz einer potenziellen CDU/CSU- und SPD-Regierung in essenziellen Bereichen wie Migration und Bürokratieabbau.“
Diese Ergebnisse spiegeln die Herausforderungen wider, vor denen die nächste Bundesregierung steht, und liefern wertvolle Einblicke in die Erwartungen und Forderungen der Selbstständigen in Baden-Württemberg.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Selbständigen (BdS) - Landesverband Baden-Württemberg - Geschäftsstelle Südbaden, Dorfstr. 6, 79258 Hartheim-Feldkirch, Telefon: 07633 9231162