BDP gegen Verschlechterung der Psychologie-Hochschulausbildung
(Berlin) - Der BDP unterstützt die Forderungen der Studierenden, die Studienbedingungen an den Hochschulen zu verbessern, die Qualität der Ausbildung zu erhalten und die Studierbarkeit der neuen Studiengänge Bachelor und Master zu gewährleisen.
Der Versuch, die Vorgaben des Bologna-Prozesses unter den Bedingungen chronisch unterfinanzierter Hochschulen umzusetzen, führt gegenwärtig zu einer Gefährdung der Ausbildungsqualität und zu einer Überforderung von Studierenden und Lehrenden.
Es muss Ernst gemacht werden mit den Ankündigungen der politisch Verantwortlichen, den Bildungsaufgaben und Bildungsinvestitionen Priorität zu geben.
Die Einführung international vergleichbarer Studiengänge kann nur bei vergleichbaren Studienbedingungen zu der gewünschten international gleichwertigen Ausbildungsqualität führen. Dabei müssen die spezifischen Anforderungen des Fachs Psychologie erfüllt werden. Die verantwortungsvolle Anwendung der Erkenntnisse der wissenschaftlichen Psychologie in allen gesellschaftlichen Aufgabenfeldern setzt voraus, dass die Studiengänge weiterhin die erforderliche Breite und Tiefe des Wissens und der Methodenkompetenz vermitteln.
Eine "Verschlankung" des Studiums , wie sie von einigen Ministerien propagiert wird, ist für das Fach Psychologie, das sich an nationalen und internationalen curricularen Standards und konkreten beruflichen Anwendungsfeldern orientiert, aus Sicht der Berufspraktikerinnen und Berufspraktiker und der Studierenden bedrohlich.
Unverzichtbar ist auch die Forderung nach einer ausreichenden Zahl von Studienplätzen in Master-Programmen. International ist eine mindestens fünfjährige Hochschulausbildung Voraussetzung für die eigenverantwortliche Berufsausübung als Psychologin/Psychologe und für eine wissenschaftsgeleitete Fortentwicklung der Berufspraxis.
Neben den Verbesserungen der personellen, räumlichen und finanziellen Ausstattung sind Verbesserungen auf der Organisationsebene erforderlich. Der BDP steht für solche Fragen gerne beratend zur Verfügung.
Verabschiedet von der Delegiertenkonferenz des Berufsverbands Deutscher Psychologinnen und Psychologen am 22. November 2009 in Hamm.
Der BDP vertritt die Interessen des Berufsstandes, dem rund 58.000 praktizierende Psychologinnen und Psychologen angehören.
Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP), Bundesgeschäftsstelle
Christa Schaffmann, Pressesprecherin
Am Köllnischen Park 2, 10179 Berlin
Telefon: (030) 209166600, Telefax: (030) 209166680
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