BDLI-Präsident Rainer Hertrich: Verteidigungsindustrie unverzichtbar für deutsche Außen und Sicherheitspolitik
(Berlin) - Die deutsche Verteidigungsindustrie verfügt noch über 90.000 Beschäftigte, davon 20.000 in der Luft- und Raumfahrtindustrie. Sie bündelt Kernkompetenzen in Deutschland und besitzt Spitzentechnologien, die innereuropäische und transatlantische Kooperationen überhaupt erst ermöglichen. Ihre technologischen Kernkompetenzen strahlen in viele zivile Geschäftsfelder aus, so bei der Entwicklung von Werkstoffen, in der Kommunikationstechnik, im Schiff- und Flugzeugbau, betonte BDLI-Präsident Rainer Hertrich bei einer Presserunde in Berlin. Ohne diese Effekte würde die gesamte Industrie an Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Die Pflege der deutschen Wehrtechnik müsste auch aus fiskalischen Gründen im Sinne der Politik sein, so Hertrich: Bis zu 70% der Auftragswerte fließen monetär an den Staat zurück, wenn die Wertschöpfung im eigenen Land stattfindet.
US-Botschafter Dan Coats hat Deutschland geraten, den Verteidigungsetat zu erhöhen (Berliner Zeitung, 21.01.): Wir begrüßen die Bemühungen der Bundesrepublik, international eine aktivere Rolle zu spielen. Aber die Verpflichtung zu dieser Rolle ist auch eine Verpflichtung, den Soldaten und den Streitkräften die notwendigen Mittel zukommen zu lassen. Derzeit hat Deutschland die Mittel gefunden, um sich auf dem Balkan, am Kampf gegen den Terrorismus und an der Afghanistan-Schutztruppe zu beteiligen. Aber wenn es weiterhin eine Rolle gemeinsam mit den USA spielen will, sollte Deutschland in Erwägung ziehen, ob eine Steigerung der entsprechenden Mittel erforderlich wäre. Ich glaube, Deutschland wird dies auch tun.
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