BDL will intelligente Mobilität / Auch auf dem Land: lückenlos von A nach B
(Berlin) - Die Zahl der Pendler steigt. Rund 18,4 Millionen Menschen fahren zum Broterwerb in eine andere Gemeinde. "Das sind sieben Prozent mehr als noch zur Jahrtausendwende. Im öffentlichen Nahverkehr spiegelt sich das nicht wider. Das Gegenteil ist der Fall - gerade auf dem Land", beklagt Sebastian Schaller. Dabei brauche es lückenlose Mobilitätsketten statt Flickenschusterei, so der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) e.V.
Oft wird nur bis zur Gemeindegrenze gedacht, obwohl kommunen- und länderübergreifende Verknüpfungen echte Lösungen bieten könnten. Es sei ein Unding, wenn die Bahn zwar regelmäßig fahre, man aber nicht hinkomme. Oder aber keine Möglichkeit habe, Fahrrad oder Auto am Bahnhof zu parken, weil die Gemeinde mit dem Bahnanschluss nur die eigenen Dorfbewohner im Blick hat.
In den dünn besiedelten Räumen abseits der Ballungsräume seien die Distanzen zu den Arbeitsplätzen besonders groß, zeigt eine Datenerhebung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). "Und genau da sind Nahverkehrslöcher im ländlichen Raum die Regel. Wenn wir aber umweltfreundlich zu Ausbildung, Schule oder Arbeit kommen wollen, geht das nur mit einer zukunftsfähigen Gesamtstrategie für den Öffentlichen Personennahverkehr", stellt der BDL-Bundesvorsitzende klar.
"Gerade die ländlichen Räume benötigen intelligente Mobilität, in die alle zur Verfügung stehenden Fortbewegungsmöglichkeiten einbezogen werden können", schreibt der BDL in seinen Forderungen zur Bundestagswahl. Denn eine solide und dauerhafte Verzahnung von unterschiedlichen Verkehrsmitteln, die für regelmäßige und zuverlässige Verbindungen zwischen Stadt und Land sorge, erleichtert es nicht nur jungen Menschen, in ihrer Heimat zu bleiben.
Statt geförderter Einzelprojekte seien Gesamtkonzepte notwendig, so Sebastian Schaller. "Für lebendige ländliche Räume mit engagierten Menschen brauchen wir eine Mobilität, die zu seinen Bewohnern passt. Dazu gehört nicht nur eine Verbesserung des ÖPNV mit intelligenten, ineinandergreifende Nahverkehrslösungen, sondern auch Parkmöglichkeiten und Ladestationen für Rad und Auto an Schnittstellen sowie autonomes Fahren", sagt der Vorsitzende des größten Jugendverbandes im ländlichen Raum.
Und noch eins dürfe in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden, sagt der junge Mann, der rund 100.000 ehrenamtlich Aktive vertritt: "Unterstützung beim Erhalt der Infrastruktur sorgt für Jobs im ländlichen Raum und belebt die Gemeinden. Mobilität darf nicht allein gedacht sein, sondern muss im Sinne von Regionalentwicklung gestaltet werden."
Mehr zu den Forderungen des BDL zur Bundestagswahl 2017 gibt's online unter www.landjugend.de.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL)
Carina Gräschke, Pressereferentin
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